Fieberwelle in Pflegeheim sorgt für drei Todesopfer
In einem Pflegeheim in Oyten im Landkreis Verden bei Bremen ist es zu einer schweren Fieberwelle gekommen, bei der 23 Personen Symptome zeigten und drei Bewohner starben. Am vergangenen Freitag meldete das Pflegeheim eine auffällige Häufung von Atemwegserkrankungen mit fieberhaften Erkältungen. Insgesamt 19 Bewohner sowie vier Mitarbeitende klagten über Symptome wie Husten, Schlappheit und Fieber. Drei hochbetagte Heimbewohner, alle über 80 Jahre alt, starben. Fünf weitere Heimbewohner wurden aufgrund der Schwere ihrer Symptome stationär in Krankenhäuser aufgenommen.
Die Verdener Amtsärztin Jutta Dreyer erklärte, dass "bakterielle Superinfektionen" zu den Todesfällen führten. Das hinzugezogene Gesundheitsamt des Landkreises Verden veranlasste sofortige Maßnahmen, darunter die Isolierung der betroffenen Personen und die Einleitung umfassender Hygienemaßnahmen.
Aufgrund der unklaren Infektionslage wurden seitens des Gesundheitsamtes in der Nacht von Freitag auf Samstag Rachenabstriche von Betroffenen genommen und ins Labor des Landesgesundheitsamtes (NLGA) nach Hannover gebracht. Das NLGA konnte noch am Samstag in den Proben Parainfluenza Typ 3 und Rhinovirus als Ursache feststellen. Teilweise lagen auch Doppelinfektionen vor.
"Beide festgestellten Viren sind weit verbreitet in der Bevölkerung und daher nicht ungewöhnlich", erklärt Jutta Dreyer, Amtsärztin und Leiterin des Verdener Gesundheitsamtes. "Diese Viren gehören zu denen, die bei uns die sogenannten ‚grippalen Infekte‘ bzw. Erkältungen auslösen. Gerade bei älteren Menschen können sie jedoch aufgrund der meist vorhandenen Vorerkrankungen und dem reduzierten Immunsystem zu schweren Verläufen führen und auch bakterielle Superinfektionen nach sich ziehen, was vor Ort in verschiedenen Fällen leider auch der Fall ist", so Dreyer weiter.
Unter den stationär in umliegenden Krankenhäusern aufgenommenen Heimbewohnern wie auch bei den im Heim verbliebenen Erkrankten befinden sich lediglich einzelne Personen bereits auf dem Weg der Besserung. Durchgreifend ist die Situation nach Einschätzung des Gesundheitsamtes des Landkreises derzeit aber noch nicht überstanden. Aufgrund des Probenergebnisses konnten seit Samstagnachmittag die Hygienemaßnahmen etwas gelockert werden.