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1. Oktober 2024 | 04:00 Uhr Anzeige
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Kontinenzförderung bei Menschen mit Demenz

Kontinenzförderung bei Demenzkranken erfordert tiefes Verständnis ihrer Bedürfnisse und Verhaltensweisen. Demenz beeinträchtigt die Körperwahrnehmung und kognitiven Funktionen, was zu einer Verschlechterung der Blasen- und Darmkontrolle führen kann. Frühe Ursachenfindung und angepasste Betreuung verbessern Lebensqualität und Unabhängigkeit bei Inkontinenz. Was Pflegekräfte dafür tun können.

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Eine offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist Grundvoraussetzung, um mit Inkontinenz professionell umzugehen

2021 litten rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz. Generell sind Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen. Die Prävalenz ist bei den 80- bis 90-Jährigen am höchsten. Zwischen 70 und 80 Prozent der Betroffenen leiden an einer Inkontinenz.

In der Praxis benötigen Pflegekräfte und Angehörige eine hohe Beobachtungsgabe und Flexibilität, um auf die sich verändernden Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen. Wichtige Maßnahmen sind Umgebungsanpassung, Toilettenkennzeichnung und Hilfsmittel. Regelmäßige Toilettengänge können die Blasenfunktion trainieren und die Kontinenz fördern.

Offene Kommunikation notwendig

Eine offene Kommunikation zwischen Pflegekräften, Angehörigen und Betroffenen ist entscheidend, um eine ganzheitliche und würdevolle Pflege zu gewährleisten. Die Kontinenzförderung bei Demenz ist eine anspruchsvolle, aber lösbare Aufgabe, die eine angepasste, empathische und fachkundige Herangehensweise erfordert.

Schulungen für Pflegepersonal in Beobachtungstechniken, der Einsatz von Hilfsmitteln wie sensorischen Alarmen und die Anpassung der Umgebung können dazu beitragen, die Kontinenzsituation besser zu bewerten und zu unterstützen.

Die Betreuung von Personen mit Demenz stellt Pflegekräfte vor besondere Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Förderung der Kontinenz geht. Toilettentraining, ein zentraler Bestandteil der Pflege, erfordert eine aktive Rolle des Pflegepersonals und regelmäßige Überprüfungen, um den Erfolg zu gewährleisten. Bei fortgeschrittener Demenz muss jedoch individuell beurteilt werden, ob solche Maßnahmen noch sinnvoll sind.

Schwarze Fußböden vermeiden

Zu den Standardmaßnahmen zur Förderung der Kontinenz gehören die Regulierung der Flüssigkeitsaufnahme und Darmausscheidung, die Förderung der Mobilität und der Einsatz geeigneter Hilfsmittel. Bei Menschen mit Demenz sind jedoch zusätzliche, spezifische Maßnahmen erforderlich, wie die Vermeidung von schwarzem Fußboden in Sanitärräumen, der als Loch missverstanden werden könnte, oder die eindeutige Kennzeichnung der Toiletten mit leuchtenden Farben, um Orientierung zu bieten. 

Physiotherapeutische Maßnahmen wie Beckenbodentraining sind in den frühen Stadien der Demenz nützlich, während verhaltenstherapeutische Ansätze wie gezieltes Blasentraining in fortgeschrittenen Stadien oft nicht mehr umsetzbar sind. Die medikamentöse Behandlung sowohl der Inkontinenz als auch der Demenz ist ein wichtiger therapeutischer Ansatz.

Die Akzeptanz von Inkontinenzprodukten kann eine Herausforderung darstellen, was zu praktischen Problemen wie erhöhtem Wäschebedarf, nassem Mobiliar und verstopften Toiletten führen kann. Daher ist es wichtig, dass Pflegekräfte geschult sind, um mit diesen Situationen umzugehen und die Lebensqualität der Betroffenen so weit wie möglich zu erhalten.

Auf nonverbale Signale der Betroffenen achten 

In der Praxis bedeutet dies, dass Pflegekräfte geduldig sein und auf die nonverbalen Signale der Betroffenen achten müssen. Sie sollten eine ruhige und beruhigende Präsenz bieten und darauf vorbereitet sein, mit emotionalen Reaktionen umzugehen. Das Ziel ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich die Betroffenen sicher fühlen. Dies beinhaltet, dass Pflegekräfte ihre eigenen Emotionen im Griff haben, selbst wenn sie mit herausforderndem Verhalten konfrontiert werden.

Es ist auch wichtig, dass Pflegekräfte sich selbst unterstützen und auf ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse achten. Regelmäßige Besprechungen im Team können dabei helfen. Weiterbildung in Kommunikationstechniken und im Umgang mit Demenz kann ebenfalls dazu beitragen, die Qualität der Pflege zu verbessern und das Wohlbefinden aller Beteiligten zu fördern.

Die Paul Hartmann AG ist der ideale Partner für die professionelle Pflege und deckt mit ihrem umfassenden Produktportfolio alle Belange in der Pflege ab. Das Sortiment umfasst hochwertige, hautfreundliche und verlässliche Inkontinenzprodukte wie Inkontinenzeinlagen, Vorlagen, Slips und Bettschutzeinlagen, die speziell darauf ausgelegt sind, die Lebensqualität von Menschen mit Inkontinenz zu verbessern.

Diese Produkte sind in verschiedenen Formen, Größen und Saugstärken erhältlich, um den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. Darüber hinaus bietet Hartmann ein breites Spektrum an Hautpflegeprodukten für die Altershaut, die dem Expertenstandard Hautintegrität entsprechen. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Versorgung von Menschen mit Inkontinenz und im Speziellen bei Demenz, eine komplexe Aufgabe ist, die Fachwissen, Mitgefühl und eine positive Einstellung erfordert. Durch die Beachtung der empfohlenen Kommunikationsgrundsätze und die Förderung einer empathischen Kultur innerhalb des Pflegeteams kann eine qualitativ hochwertige Betreuung sichergestellt werden, die den Respekt und die Integrität der Betroffenen wahrt.

Für Pflegekräfte bietet die Paul Hartmann AG verschiedene E-Learnings und Webinare zum Thema Inkontinenz und Hautgesundheit:

Auf der Website der Paul Hartmann AG gibt es zudem ein breites Kompendium zum Thema Inkontinenz.

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