Löhne, Bürokratie – wenn der finanzielle Spielraum schwindet
In der Pflegebranche gelten seit rund zwei Monaten höhere Mindestlöhne. Dies ist ein wichtiger Schritt für mehr Wertschätzung und faire Bezahlung, stellt jedoch zugleich eine Herausforderung für viele Pflegedienste dar, die die gestiegenen Personalkosten schultern müssen. Durch die "Pflegearbeitsbedingungenverordnung" (PflegeArbbV) rücken zudem die Arbeitsbedingungen weiter in den Fokus. Doch wie lassen sich solche Anforderungen unter den aktuellen Rahmenbedingungen erfüllen?
SozialFactoring
Viele Pflegedienste arbeiten hart daran, neue Standards einzuhalten – vom verlässlichen Dienstplan bis hin zu Weiterbildungsangeboten. Doch solche Maßnahmen kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Während die Ausgaben für Löhne, Sachkosten und Verwaltungsaufwand kontinuierlich steigen, verläuft die Refinanzierung über die Kostenträger oft zäh. Selbst wenn die Pflegesatzverhandlungen erfolgreich waren, können Rückwirkungen und Auszahlungslücken über Monate hinweg die Liquidität belasten.
Zwischen Kostenanstieg und zäher Refinanzierung
In dieser angespannten Situation müssen viele Leistungserbringer kurzfristig entscheiden, welche Rechnungen zuerst beglichen werden – und bei welchen Investitionen sie sich gedulden müssen. Maßnahmen zur Personalbindung oder Qualitätssicherung geraten dabei schnell ins Hintertreffen. Es ist ein klassisches Dilemma: Man weiß, was nötig wäre, kann es sich im Moment aber nicht leisten.
Was wäre, wenn …? Ein mögliches Szenario: Ein Pflegedienst plant, sein Team zu vergrößern, da die Nachfrage in der Region steigt und er wiederholt Anfragen von Angehörigen erhält. Doch das zusätzliche Personal würde höhere monatliche Fixkosten verursachen, die in der aktuellen Liquiditätslage nicht ohne Weiteres zu stemmen sind. Zwar laufen derzeit Pflegesatzverhandlungen mit den Kostenträgern, deren Ausgang jedoch ungewiss ist. Eine rückwirkende Erhöhung würde zwar helfen, kommt aber zu spät für die anstehenden Gehaltszahlungen und Sozialabgaben. Der Dienst überlegt daher, die Einstellung zu verschieben – oder ergreift eine andere Lösung: die Vorfinanzierung in Form von Factoring.
Factoring schafft Handlungsspielräume
Dabei treten Pflegedienste ihre offenen Forderungen gegenüber Kostenträgern an einen Factoring-Dienstleister ab und erhalten innerhalb weniger Werktage das Geld, abzüglich einer kleinen Gebühr. Der Vorteil: Zahlungseingänge erfolgen planbar, Liquiditätsengpässe lassen sich gezielt vermeiden und strategische Entscheidungen müssen nicht länger vertagt werden.
Wer regelmäßig vor der Frage steht, wie sich neue gesetzliche Anforderungen umsetzen lassen, obwohl finanzielle Mittel fehlen, braucht tragfähige Lösungen. Factoring kann hier zum strategischen Hebel werden. Es sorgt für sofortige Liquidität, was wiederum die Planungssicherheit erhöht und finanzielle Beweglichkeit ermöglicht – etwa für Personalmaßnahmen, Investitionen oder die Umsetzung regulatorischer Vorgaben.
Mehr als ein Finanzinstrument
Im Alltag erleben Pflegedienstbetreibende Wirtschaftlichkeit oft als Gegenspieler von guter Pflege. Dabei hilft ein klug gewählter Finanzierungsmix, Qualität und Stabilität zu sichern. Factoring ist keine kurzfristige Notlösung, sondern ein fester Bestandteil einer nachhaltigen Finanzierungsstrategie. Es eröffnet gezielt neue Spielräume – zum Beispiel für:
- eine Erhöhung der Stundenlöhne über den gesetzlichen Mindestlohn hinaus;
- den Start eines neuen Schulungsprogramms für Quereinsteiger:innen;
- Investitionen in Software zur besseren Tourenplanung;
- oder die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsprogramms.
Sie möchten Ihre Liquidität sichern und finanzielle Engpässe vermeiden? Erfahren Sie hier, wie Factoring Sie dabei unterstützen kann.
Über den Autor: Andreas Dehlzeit ist Sprecher der Geschäftsführung der SozialFactoring GmbH. Weitere Informationen zum Thema Factoring finden Sie unter www.sozialfactoring.de.