Aus Pflege-in-Not wird der Verein "Zukunftsfeste Pflege"
Mit ihren zahlreichen Protestaktionen hat die Initiative Pflege-in-Not bereits für Aufmerksamkeit gesorgt und die Probleme der Pflege in die Öffentlichkeit gebracht. Jetzt hat sich das lose Bündnis von über 100 Pflegediensten in Mecklenburg-Vorpommern in einem Verein organisiert, der über die Landesgrenzen hinaus aktiv werden will. Vorstandsvorsitzender des Vereins Zukunftsfeste Pflege mit Sitz in Neubrandenburg ist Maik Wolff (Foto), der dort den Pflegedienst Wilma betreibt.
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Wolff war schon bei Pflege-in-Not eine der treibenden Kräfte. "Für uns wurde immer deutlicher, dass wir zielgerichteter an der Mitgestaltung der Pflege mitarbeiten wollen", sagt er. "Wir haben einem bestehenden Verein, der faktisch brach lag, eine neue Satzung verpasst und einen neuen Namen gegeben." Die Gründungsversammlung fand Anfang Dezember statt und seit 18. Januar .2024 ist Verein offiziell unter dem Namen Zukunftsfeste Pflege e.V. eingetragen.
Mit Autokorsos und Protesten in die Schlagzeilen
Wolff und seine Mitstreiter will einerseits die Öffentlichkeit für die Herausforderungen der Pflege sensibilisieren und gleichzeitig Druck auf die Politik machen, damit sich die Rahmenbedingungen verbessern. "Der Verein Zukunftsfeste Pflege will die Tatenlosigkeit und Ignoranz der Bundes- und Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns nicht weiter hinnehmen." Eine zukunfts- und demografiefeste Gestaltung der Pflege sei alternativlos.
Nach Autokorsos und Protestkundgebungen mit teils vierstelligen Teilnehmerzahlen sucht der neue Verein nun den Dialog mit Betroffenen und Angehörigen. In den kommenden Monaten sind insgesamt 26 Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern geplant, auf denen auch mit Politikern, Kommunen und Kassen diskutiert werden soll.
Verein mit bundesweiten Ambitionen
Der Verein versteht sich als "trägerunabhängige Interessenvertretung von ehrenamtlich und beruflich Pflegenden in der Öffentlichkeit sowie gegenüber Politik", heißt es in der Satzung. Zukunftsfeste Pflege will sich aber nicht auf Mecklenburg-Vorpommern beschränken, sondern steht Mitgliedern aus ganz Deutschland offen. "Wir haben Anfragen zum Aufbau von Landesgruppen aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen", so Wolff.
Neben Wolff besteht der Vorstand aus drei weiteren Mitgliedern. Jessica Mendle, Inhaberin des Pflegedienstes Ora Cura in Greifswald, ist stellvertretende Vorsitzende, Michael Dittmann, Chef des Pflegedienstes Tu Hus NW in Wismar, ist Schatzmeister und Jörg Heydorn, Geschäftsführer des Dienstleisters Comtact, Schriftführer des Vereins. Nachdem die Formalien erledigt sind, beginnt nun die Werbung um Mitglieder und Unterstützer. Eine Website hat Zukunftsfeste Pflege bereits, allerdings unter der Adresse Pflegeleidenschaft.de.
Thomas Hartung