Pflege in der Landhaus-Senioren-WG
Die Unternehmensgruppe Victor´s etabliert seit 2021 in Thüringen eine neue Form der regionalen Landhauspflege. Dabei werden Senioren in ihrem gewohnten Umfeld, rund um Dorf oder Stadt, in einer Landhaus-WG untergebracht und gepflegt. Die Idee schlägt an und die Landhäuser sind auf Expansionskurs. Unter der Marke Landhaus Senioren-Wohngemeinschaften wurden bisher drei Einrichtungen errichtet, zwei weitere folgen in diesem Jahr und sechs zusätzliche Häuser werden bis Frühjahr 2025 eröffnet.
Mit einer Landhaus Seniorenwohngemeinschaft im kleinen Ort Berlstedt fing es 2021 an. Die Einrichtung sollte "eine familiäre und herzliche Pflege im ländlichen Raum schaffen", sagt Produktmanagerin Susanne Jacob von der Victor´s Gruppe, wobei mit dem ländlichen Raum zunächst kleine Ortschaften in Thüringen gemeint waren. Senioren sollen dabei an der in unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnort ein neues Zuhause finden, wo sie fachmännisch gepflegt werden, damit sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Die Einrichtung wird regelmäßig geöffnet, um bei Veranstaltungen die gesamte Gemeinde einzubeziehen, und auch das angeschlossene Café der Einrichtung soll externen Besuchern oder Vereinen zur Verfügung stehen.
Das Konzept hat sich in Berlstedt bewährt, und mit nahezu identischen Häusern in Exleben und Pölzig kamen bis heute zwei weitere dazu. Die Marke Landhaus expandiert, bis 2025 werden acht weitere errichtet.
Die Einrichtungen sind alle gleich konzipiert
Das Konzept der Häuser bleibt dabei unverändert. Jedes wird in Holz-Fertigbauweise errichtet, mit einem hohen Grad an nachhaltigen Gesichtspunkten wie Energieeffizienz, Müllvermeidung oder Elektromobilität. Jedes Landhaus bietet 55 Bewohnern Platz, Einzelzimmer haben eine Wohnfläche von 21 Quadratmetern inklusive Bad, in Partnerzimmern stehen 37 Quadratmeter zur Verfügung. Durch die standardisierte Projektbauweise dauert die Errichtung nur etwa 13 Monate.
Angeboten wird eine stationäre Pflege durch eigenes Personal, wobei zusätzlich Kooperationen mit ortsansässigen Ärzten und Therapeuten geschlossen werden. Und lässt es das jeweilige Grundstück zu, soll bei einigen Landhäusern noch ein Erweiterungsbau mit 16 Wohnungen für betreutes Wohnen hinzukommen.
"Mit dieser Standardisierung und darauf aufbauenden Prozessen möchten wir Synergien schaffen, von denen alle profitieren können", verdeutlicht Susanne Jacob, "denn letztlich müssen die Landhäuser in ihrer Kleinheit ja auch rentabel sein." Bisher scheint das Konzept aufzugehen. Die eingangs erwähnte Zentrierung auf den ländlichen Raum Thüringens wird aufgebrochen, die Landhäuser expandieren auch in andere Bundesländer. "Wir sind aktuell schon in der Planung für die ersten Landhäuser in Hessen, im Saarland und in Baden-Württemberg", so Jacob.
Sven Schneider