Pflegekräfte wünschen sich mehr KI am Arbeitsplatz
80 Prozent aller Altenpflegekräfte haben am Arbeitsplatz noch keinen direkten Kontakt mit KI-Systemen gehabt. Doch viele wünschen sich mehr KI: vor allem eine KI-gestützte Maßnahmenplanung, Sprachdokumentation und KI-gesteuerte Dienstplanung. Das hat eine Umfrage unter 400 Pflegekräfte, Leistungskräften, Auszubildende und Studierenden des Softwareanbieters Medifox Dan (MD) ergeben.
Voize
Sprachdokumentation steht ganz oben auf der Wunschliste der Pflegekräfte
Nur rund 15 Prozent aller Befragten setzen KI in ihrem Pflegealltag ein. Häufig wird KI aber auch nur punktuell genutzt, etwa ChatGPT für Textvorschläge in der Verwaltung oder erste Prototypen in der Planung.
Doch viele wünschen sich mehr KI-System in ihrem Arbeitsalltag, vor allem: Spracherkennung (40-60%), KI-gestützte Maßnahmenplanung (50-60%), Dienst- und Einsatzplanung (30-45%), Wunddokumentation (30-50%) sowie Übersetzung und Kommunikation (25-35%). Die Umfrage zeigt auch, dass Pflegekräfte unter 36 Jahren KI sehr offen gegenüber stehen, Kollegen über 55 die Technik aber eher kritisch sehen.
KI hilft, wenn Touren plötzlich neu organisiert werden müssen
MD lässt in seiner Zusammenfassung auch Anwender zu Worte kommen, um den Nutzen der KI zu demonstrieren. So sagt Steffen Henoch, Geschäftsführer des Pflegedienstes "Pflege zu Hause" aus München, die KI-gestützte Tourenplanung sei besonders hilfreich, wenn kurzfristig Touren neu organisiert werden müssen: "Die KI liefert sofort Alternativen und erspart uns, die gesamte Planung von Grund auf neu aufzusetzen."
Und Sabine Mommertz-Selzer, eine ehemalige Interimspflegedienstleitung sagt über den Einsatz der KI in der Dienstplanung der stationären Pflege: "Früher saßen Wohnbereichsleitungen bis zu sieben Stunden an einem Dienstplan, heute erstellt die KI innerhalb weniger Minuten eine zuverlässige Basis, die nur noch feinjustiert werden muss." Stefan Schäl von Sen Vital Philippsthal kommt zu dem Schluss: "Durch den Einsatz moderner Technik gewinnen wir nicht nur Zeit – wir werden auch als Arbeitgeber attraktiver und gewinnen leichter neue Mitarbeitende."