Polizei fasst Bande nach Diebstählen in Pflegeheimen
Die Polizei hat einer bundesweit agierenden Diebesbande, die gezielt Senioreneinrichtungen ins Visier genommen hatte, das Handwerk gelegt. Die Täter gaben sich als Pflegekräfte aus, verschafften sich unter Vorwänden Zugang zu den Räumen von Bewohnern und lenkten diese geschickt ab. Währenddessen entwendeten Komplizen Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände. Die betagten Opfer bemerkten den Diebstahl meist erst viel später.
Der erste bekannte Fall ereignete sich im Juni in einer Pflegeeinrichtung im bayerischen Grassau. Schnell wurde klar, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelte. Die Kriminalpolizei Traunstein richtete eine Ermittlungsgruppe ein, die bundesweit ähnliche Fälle zusammenführte. Die koordinierte Zusammenarbeit ermöglichte es, der strukturierten Vorgehensweise der Bande auf die Spur zu kommen.
Am 6. November gelang der Polizei ein erster Schlag: In Baden-Württemberg wurden fünf rumänische Tatverdächtige festgenommen, die zwischen Nordrhein-Westfalen, Bayern und weiteren Bundesländern unterwegs waren. Wenige Tage später wurden zwei weitere Verdächtige, ein ebenfalls rumänisches Ehepaar, gefasst. Die Ermittlungen dauern an, um den gesamten Schaden und die Beteiligung weiterer Personen aufzudecken.
Die Polizei fand in Pfandleihhäusern im Großraum Duisburg zahlreiche Wertgegenstände, darunter Goldschmuck, Diamantringe und Goldbarren. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande die gestohlenen Gegenstände dort in den vergangenen Monaten verkauft hat.
Staatsanwalt Wolfgang Beckstein bezeichnet die Taten als Beispiel für "grenzenlose kriminelle Energie". Die Täter hätten die Hilfsbedürftigkeit und das Vertrauen der älteren Menschen schamlos ausgenutzt. "Polizei und Justiz setzen alles daran, den Opfern zu helfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen", so Beckstein.