Kritik von allen Seiten am Pflegebonus
Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaft Verdi begrüßen grundsätzlich, dass ein Bonus für Pflegekräfte gezahlt wird, sie sind aber nicht mit dessen Höhe, den Modalitäten und dem geplanten Empfängerkreis einverstanden. Einhellig fordern Sie Nachbesserung und eine schnelle Auszahlung des Geldes.

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Die Verbände sind sich einig: Pflegebonus – ja, aber nicht so
Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) befürchtet, dass es zu verschiedenen Lösungen in den Bundesländern kommen könne, weil die Bundesregierung den Ländern die Möglichkeit zum Aufstocken einräume. Und dies könne nach Kassenlage eines jeden Landes geschehen, skizziert Isabell Halletz, Geschäftsführerin des AGVP die Situation. Wenn zudem eine Aufstockung allein durch den Arbeitgeber erfolge, fielen auf den aufgestockten Betrag Steuern und Sozialabgaben an. Dies könnten die Länder verhindern, indem sie entsprechende einheitliche Regelungen träfen. Es könne dann so geregelt werden, dass der Aufstockungsbetrag bis zu einer Höhe von insgesamt 3.000 Euro steuer- und sozialabgabenfrei bliebe.
Verdi-Vorstand Sylvia Bühler hält den für den Bonus zur Verfügung gestellten Betrag von einer Milliarde Euro für viel zu niedrig. Der Empfängerkreis müsse auf alle Beschäftigten im Gesundheitswesen ausgedehnt werden, weil alle dazu beigetragen hätten, in der Pandemie die Versorgung und Pflege von Hilfsbedürftigen sicherzustellen. Sie verstehe nicht, warum Beschäftigte aus der Behindertenhilfe, dem Rettungsdienst, den Laboren oder die Reinigungskräfte leer ausgehen sollten. Bühler möchte zudem sichergestellt sehen, dass der Bonus nicht auf andere staatliche Leistungen angerechnet werden darf.