Mehrheit der Rentner kann Eigenanteil für Pflegeheime tragen
Mehr als 70 Prozent der Rentnerhaushalte in Deutschland können sich eine stationäre Pflege leisten und fünf Jahre lang 3.000 Euro Eigenanteil zahlen, zeigt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Diese Erkenntnis werfe Fragen nach der Notwendigkeit weiterer Zuschüsse auf, so der Verband der privaten Krankenversicherer (PKV), der die Analyse in Auftrag gegeben hat. Die PKV ist gegen eine weitere Erhöhung der Zuschüsse oder eine Vollversicherung.
iStock/peterschreiber media
In den meisten Rentnerhaushalten ist genug Geld für ein Pflegeheim vorhanden, sagt das Institut der Deutschen Wirtschaft
Anzeige
So stemmen Sie den Generationswechsel in der Pflege
Bis 2035 wird rund jede fünfte Pflegefachkraft altersbedingt aus dem Beruf ausscheiden – und die nachrückende Generation Z bringt völlig neue Erwartungen mit. Wer junge Fachkräfte binden und gleichzeitig wirtschaftlich handlungsfähig bleiben will, braucht klare Strategien, zeitgemäße Strukturen und ausreichend Liquidität. Mit Factoring lassen sich Investitionen in Personal und Digitalisierung auch in angespannten Zeiten stemmen. Care vor9
In der politischen Diskussion werden immer wieder Forderungen nach einer Deckelung der Eigenanteile oder sogar einer Pflegevollversicherung laut. "Die große Mehrheit der Menschen kann die Pflegekosten im Alter eigenverantwortlich tragen", sagt PKV-Vorsitzender Thomas Brahm. Dies werfe jedoch die Frage auf, ob solche Maßnahmen wirklich notwendig seien, wenn nur etwa 30 Prozent der Pflegebedürftigen davon profitieren würden.
Laut Institut für Wirtschaft hätten die 2022 eingeführten pauschalen Leistungszuschläge wenig treffsicher gewirkt. Sie kosteten die Pflegeversicherung im ersten Jahr über 3,6 Milliarden Euro, während die Ausgaben der Sozialämter für Hilfe zur Pflege nur um 1,23 Milliarden Euro sanken. "Aus ökonomischer Sicht muss der Leistungszuschlag daher als ineffizient und ineffektiv bewertet werden", so das IW.
Thomas Hartung