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25. Oktober 2022 | 16:09 Uhr
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Reformierte Ausbildung schützt nicht vor Personalmangel

"Ich bin skeptisch, ob es am Ende wesentlich mehr ausgebildete Kräfte geben wird", sagt Silke Gerling vom Diakoniewerk Essen und Sprecherin der Ruhrgebietskonferenz Pflege. Sie glaube nicht, dass die neue generalistische Ausbildung den Personalmangel in der Pflege beheben werde, weil die Abbrecherquote nach wie vor hoch sei. Zudem müsse man abwarten, wie viele Auszubildende des ersten Jahrgangs unter dem neuen System die Prüfungen bestünden und dann im Pflegeberuf blieben.

Auszubildende Azubis Foto iStock stockfour

Altenheime fühlen sich bei der generalistischen Ausbildung benachteiligt

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Laut Aussage der Ruhrgebietskonferenz nahm die Zahl der Pflege-Azubis nach Einführung der reformierten Ausbildung um fast zehn Prozent zu. Mehr als 92 Prozent der Auszubildenden gäben an, nach Ende ihrer Ausbildung im Pflegeberuf arbeiten zu wollen.

"Aber das reicht nicht aus. Wir müssen deutlich mehr Menschen für diesen Beruf gewinnen", sagte Gerling. Dafür brauche man ausländische Fachkräfte, doch deren Anerkennung sei zu schwierig. Das gelte insbesondere für Personen, die eine Pflegeassistenzausbildung absolvieren möchten. Diese könnten keinen Aufenthaltstitel bekommen, weil die Ausbildung nur ein Jahr dauere, berichtet der Evangelische Pressedienst.

Gerling kritisierte, dass die Ausbildung für alle Pflegebereiche zwar nun gleich sei, die Bezahlung sich aber immer noch unterscheide. Die Träger von Einrichtungen der Altenpflege seien benachteiligt, weil die Fachkräfte dort weniger verdienten. "Einige unserer Auszubildenden haben uns deshalb gesagt, dass sie künftig im Krankenhaus arbeiten wollten, weil sie dort mehr Geld und mehr Urlaubstage bekommen." Hier sei die Politik gefragt, die gesamte Finanzierungssystematik der Pflege umzustellen, forderte Gerling.

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