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9. Mai 2024 | 12:45 Uhr
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Tag der Pflege im Zeichen von Protest und Anerkennung

Der Tag der Pflegenden fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Am 12. Mai, dem Geburtstag der Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, wird in zahlreichen Einrichtungen des Landes auf die besondere Bedeutung des Berufes mit unterschiedlichen Veranstaltungen hingewiesen. Politische Appelle und Demonstrationen mischen sich mit Aktionen, die primär die vielfältigen Leistungen der Mitarbeiter der Pflegebranche in den Mittelpunkt stellen 

Pflegekraft Schild an Bluse Foto iStock Stadtratte.jpg

Der 12. Mai steht ganz im Zeichen des Berufsbilds der Pflegenden

So finden in ganz Deutschland am Tag der Pflegenden zahlreiche Veranstaltungen statt, die von Fachtagungen über Demonstrationen bis hin zu Tagen der offenen Tür reichen. Die lokalen Veranstaltungen bieten Plattformen für Pflegefachpersonen, ihre Erfahrungen zu teilen und auf die drängenden Probleme ihres Berufsstandes aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wird der Tag in vielen Einrichtungen genutzt, um dennoch Werbung für den Beruf zu machen. 

Beispielsweise startet in Halle an der Saale der "Walk of Care", eine Demonstration, die auf die Bedeutung der Pflege und die oft prekären Arbeitsbedingungen der Pflegenden aufmerksam macht. In Nürnberg veranstaltet die Bezirksarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege ein Event unter dem Motto „Wir sind Pflege-Stolz“, der die Vielfalt und Professionalität des Pflegeberufs feiert. Und in Paderborn haben bereits im Vorfeld fünf Pflegekräfte im Kreishaus ihre Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt und als "Botschafter der Pflege" für ihren Beruf geworben. 

In Aschaffenburg gibt es Eis und Smoothie für die Beschäftigten

Auch die Gewerkschaften nutzen den Tag, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Im nordbayerischen Aschaffenburg findet der Verdi-Aktionstag für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege statt. In insgesamt acht Einrichtungen, von der Universitätsklinik bis zum Altenheim, sind verschiedene Aktivitäten geplant. Infostände, Fotoaktionen oder kostenfreies Eis und Smoothie für die Beschäftigten.

Derweil haben die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas den 12. Mai ausgewählt, um erneut auf die speziellen Bedürfnisse und Herausforderungen in der ambulanten Pflege hinzuweisen. Sie fordern von der Politik schnelle und grundlegende Reformen, insbesondere eine Verbesserung der finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Pflege. Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, erinnerte daran, dass die ambulanten Dienste aufgrund von mangelhafter Zahlungsmoral der Kostenträger und steigenden Personalkosten zunehmend unter Druck geraten.

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa beklagte ebenfalls die schlechte Zahlungsmoral der Kranken- und Pflegekassen, aber auch vieler Kommunen. Gegenüber dem Nachrichtensender n-tv sagte sie: "Erhöhte Personalkosten durch Tarifsteigerungen oder durch hohe Krankenstände werden von den Kostenträgern oftmals gar nicht oder zu spät anerkannt. Das treibt die Pflegedienste in die Krise."

Ebenfalls zur Wort meldete sich Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, die die Bedeutung der Profession Pflege in einem Statement betonte: "Ohne die Profession Pflege gibt es keine pflegerische Versorgung. Ohne die Profession Pflege fehlen Mitarbeitende in der Industrie, die Produktion steht still, und es gibt weniger Verkäufer, die im Laden bedienen, weniger Beschäftigte in der Verwaltung, Schulen und Kindergärten, weil sie im Bedarfsfall ihre Angehörige pflegen und betreuen müssen", stellte sie den engen Zusammenhang und Nutzen der Pflege für andere Gesellschaftsbereiche dar."

Pascal Brückmann

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