Verdi fordert nach Curata-Pleite Ende der Profitorientierung
Nach der Insolvenz der Curata-Pflegegruppe mit rund 3.000 Mitarbeitern fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Abkehr von der Profitorientierung in der Pflege. "Versorgungsverträge sollten nur noch mit gemeinnützigen beziehungsweise kommunalen Pflegeeinrichtungen geschlossen werden", so Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler (Foto).

Kay Herschelmann
Verdi-Frau Sylvia Bühler fordert keine Versorgungsverträge mehr mit privaten Pflegeeinrichtungen
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"Gestern noch wurde geklatscht, heute haben 3.000 Beschäftigte eine unsichere Zukunft, das ist skandalös", kommentiert die Gewerkschafterin die Insolvenz von Curata und die anstehenden Schließungen von Einrichtungen. "4.000 pflegebedürftige Menschen wissen nicht, wie es mit ihrem Zuhause weitergeht."
Es könne nicht angehen, dass ein kommerzieller Träger aus wirtschaftlichen Gründen entscheidet, Pflegeheimbewohner und Beschäftigte auf die Straße zu setzen, so die Verdi-Frau weiter. Kurzfristig müssten die betroffenen Kommunen dafür sorgen, dass alle Pflegeheim- und Arbeitsplätze erhalten blieben.
In der Pandemie hätten die Pflegekassen die Einrichtungen mit hohen Summen unterstützt. "Es muss geklärt werden, was mit diesem Versichertengeld bei dem kommerziellen Unternehmen Curata geschehen ist", verlangt Bühler. "Nicht zum ersten Mal zeigt sich: Die Orientierung auf den größtmöglichen Gewinn und eine gute Gesundheitsversorgung passen nicht zusammen."
Thomas Hartung