Gut versorgt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus
Auch nach Abschluss einer stationären Behandlung sind ältere Menschen häufig auf umfassende Versorgung angewiesen. Um diesen Bedarf zu decken, sind Wiedereinweisungen oder die Nutzung von Kurzzeitpflege oder sogar der Umzug ins Pflegeheim häufige Folgen. Die Möglichkeiten einer ambulanten Versorgung im Wohnumfeld des Patienten werde nicht ausreichend ausgeschöpft und das könne man ändern, so die These des Forschungsprojekts In-Portant.
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Ziel des Projekts ist die lückenlose Versorgung entlassener Patienten. Besonders ambulante Angebote im Quartier könnten zur besseren Versorgung beitragen. Dazu sei gute Planung der ambulanten Versorgung schon vor der Entlassung und enge Abstimmung mit dem behandelnden Krankenhaus notwendig. Dadurch ließen sich Pflegeheime und Kliniken, durch den Wegfall von Wiedereinweisungen, nachhaltig entlasten, so die Erfahrung des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg.
Damit das gelingt, ist allerdings ein umfassendes Fall-Management erforderlich. Die einzelne Person wird dabei mit ihrem Bedarf genau betrachtet und eine individuelle Lösung für ihre Versorgung gefunden. Doch diese koordinierende Aufgabe werde bisher im Normalfall nur begrenzt wahrgenommen – der Patient werde in die Häuslichkeit entlassen und bleibe mit der Organisation seiner Versorgung auf sich und den behandelnden Hausarzt gestellt. Damit sei häufig eine Überforderung programmiert, so die Forscher von In-Portant.
Fall-Manager koordiniert die Versorgung
Deshalb plädieren die Forscher für einen Fall-Manager, der diese koordinierende Aufgabe übernimmt und die Versorgungsstruktur im jeweiligen Quartier kennt. Er ist ein Gegenüber für den Entlassmanager von Seiten des Krankenhauses. Gemeinsam können sie den Übergang in die ambulante Versorgung fließend und erfolgreich gestalten. Sind die Bedürfnisse der zu entlassenden Person klar definiert, kann der Sozialdienst diese mit den Möglichkeiten der ambulanten Versorgung abgleichen und eine Lösung erarbeiten, die eine Wiedereinweisung oder einen Umzug in ein Pflegeheim verzögern oder sogar komplett verhindern.
Das zweijährige Forschungsprojekt wurde im Herbst 2022 vom Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg und dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart auf den Weg gebracht. Wissenschaftlich begleitet wird es durch die Duale Hochschule Baden-Württemberg. Am Ende des zweijährigen Projektes sollen Handlungsempfehlungen zur Verfügung stehen, die anderen Trägern und Einrichtungen Transferhilfen bieten, um in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten Fall-Management-Strukturen aufzubauen und für Patienten im Entlassungsprozess bessere Versorgungsmöglichkeiten im direkten Wohnumfeld zu identifizieren.