Nur wenige Betriebe bieten verkürzte Arbeitswoche an
Die Vier-Tage-Woche findet in deutschen Unternehmen wenig Anklang. Laut einer Personalleiterbefragung des Ifo-Instituts für den Personaldienstleister Randstad bieten nur elf Prozent der Betriebe eine verkürzte Arbeitswoche an, nur zwei Prozent planen, sie einzuführen. Rund ein Drittel (30%) lehnt sie aus betrieblichen Gründen ab.
Verena Menne, Director Group HR von Randstad Deutschland, sieht in der Vier-Tage-Woche zumindest einen Benefit für das Employer Branding eines Unternehmens. Schließlich gaben 35 Prozent der von Randstad befragten Betriebe mit Vier-Tage-Woche positive Effekte bei der Mitarbeiterbindung an, auch die Mitarbeitermotivation habe sich verbessert, sagen 32 Prozent.
Allerdings würden die Bedenken überwiegen. 59 Prozent der Betriebe fürchten, dass sie mehr Personal für die Umsetzung benötigen, einen hohen Organisationsaufwand brauchen (52%) oder ein gesamtwirtschaftlicher Umsatzverlust droht (40%).
Menne kann die Sorgen der Unternehmen auch verstehen, regt aber an, die Thematik dafür zu nutzen, generell "Optionen für mehr Flexibilität und Produktivität" zu entwickeln und über neue Schichtmodelle nachzudenken. Dies könnten "gleitende Arbeitszeiten, Arbeiten in Teilzeit, aber auch Jobsharing und das Modell der Jahresarbeitszeit" sein.
Wichtig sei die praktische Umsetzbarkeit, ebenso ein offener und kontinuierlicher Austausch mit den Mitarbeitern, "um gemeinsam den Rahmen" zu setzen und die Arbeitszeit flexibel zu gestalten.
Sven Schneider