Interpares betreibt insolvente Seniorenresidenz weiter
Zum 1. November übernimmt die Interpares Sozialholding aus Berlin die insolvente Seniorenresidenz Gau-Odernheim in Rheinland-Pfalz. Alle 61 Bewohner und 75 Beschäftigten werden übernommen, weitere Einstellungen sind geplant. Insolvenzverwalter Robert Schiebe hatte die Einrichtung nach dem Insolvenzantrag im Juli stabilisiert. Gründe für die Insolvenz waren hohe Kosten und ausbleibende Pflegesatzverhandlungen. Die Residenz gehörte zuvor zur Argentum-Gruppe, die ebenfalls Insolvenz anmelden musste.
Nach dem Insolvenzantrag im Juli führte die Insolvenzverwaltung Robert Schiebe von Schiebe und Collegen die Einrichtung weiter. Während dieser Zeit wurden neue Pflegekräfte gewonnen und die Betreuung aufrechterhalten. Schiebe betont, dass die gute Pflege und der Einsatz der Belegschaft entscheidend dazu beigetragen haben, einen Investor zu finden. Unterstützung kam auch von Angehörigen, die sich ehrenamtlich engagierten.
Auslöser der Insolvenz waren steigende Betriebs- und Personalkosten, die nicht durch die Pflegesätze gedeckt wurden. Zudem litt die im Jahr 2023 eröffnete Einrichtung wie viele andere Pflegebetriebe unter Fachkräftemangel. Die Residenz gehörte zuvor zur Argentum Pflegegruppe, die mit mehr als 40 Einrichtungen und rund 2.800 Beschäftigten bundesweit tätig ist und im April selbst Insolvenz anmeldete.
Die Interpares Sozialholding betreibt bundesweit 24 Pflege- und Wohneinrichtungen mit insgesamt 1.900 Pflegeplätzen und 1.700 Mitarbeitern. Geschäftsführer Christian Potthoff kündigte an, das Haus in Gau-Odernheim weiterzuentwickeln und die Zahl der Beschäftigten auszubauen.