300.000 Pflegekräfte durch Wiedereinstieg oder Aufstocken
Pflege-Rückkehrer und Teilzeit-Aufstocker sind ein großes ungenutztes Potenzial. Eine bundesweite Umfrage zeigt, "dass die Hälfte der Teilzeit-Pflegekräfte ihre Arbeitszeit erhöhen würde und 60 Prozent der ausgestiegenen Pflegekräfte in ihren Beruf zurückkehren würden, wenn sich etwas ändert." Das sagt Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer Bremen, die die Studie initiiert hat. Was sich ändern müsse: mehr Personal, bessere Bezahlung und verlässliche Dienstpläne.

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Laut der Studie "Ich pflege wieder, wenn …" ist es möglich, viele Aussteiger wieder in die Pflege zurückzuholen
Heyduck beklagt, dass trotz aller Absichtserklärungen durch die Politik sich fast gar nichts verändert habe und die Pflegekräfte vielfach enttäuscht worden seien. "Es scheint, dass die Politik kein Gesamtkonzept hat, um dem Pflegepersonalmangel zu begegnen", schlussfolgert sie gegenüber dem Magazin KMA Online.
Die Untersuchung macht auf Basis einer großen bundesweiten Befragung mit rund 12.700 Teilnehmenden mehrere Modellrechnungen auf und rechnet das Potenzial für alle aufstockungswilligen Teilzeit-Pflegefachkräfte sowie erstmals auch für Beschäftigte in der Pflege hoch, die ihrem Beruf in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt haben und sich eine Rückkehr vorstellen können.
So ergebe sich ein rechnerisches Potenzial von 300.000 Pflegefachkräften in Vollzeit, bei sehr vorsichtiger Kalkulation, so die Studie. In einem optimistischen Szenario sehen die Autoren sogar bis zu 660.000 Vollzeitkräfte. Mehr als 80 Prozent dieses Potenzials beruhe auf der Rückkehr ausgestiegener Fachkräfte.
Eine Lang- und Kurzfassung der Studie "Ich pflege wieder, wenn …" kann bei der Arbeitnehmerkammer Bremen heruntergeladen werden.