AOK verzeichnet die meisten Betrugsfälle in der Pflege
Laut dem AOK-Fehlverhaltensbericht 2020/21 wurden dem Gesundheitswesen im Berichtszeitraum durch Korruption, Abrechnungsbetrug und -manipulationen erhebliche Finanzmittel entzogen. Die daraus resultierenden Forderungen der AOKs summierten sich auf 35,4 Millionen Euro. Wie in den Jahren 2018/19 gab es die meisten Betrugsfälle in der Pflege: Von 7.400 neuen Fällen entfielen 1.943 auf diesen Bereich. Die Summe der falsch und betrügerisch abgerechneter Leistungen betrug 11,25 Millionen Euro.
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Besonders brisant war laut AOK ein Fall in Bayern im Oktober 2019. Der Ermittlungsverdacht richtete sich gegen organisierte Kriminelle bei 13 Pflegediensten. Diese sollen gegenüber den Kranken- und Pflegekassen Leistungen im großen Stil abgerechnet haben, die tatsächlich nicht erbracht worden sind. Nach Informationen der Krankenkasse stellten sich diese Leistungen als medizinisch nicht notwendig heraus und wurden durch Vorspiegelung falscher Tatsachen beziehungsweise durch Gefälligkeitsgutachten von Ärzten erschlichen. Gegen zahlreiche Beteiligte wurde noch keine Anklage erhoben, da die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden noch nicht abgeschlossen sind. Der finanzielle Schaden laut Urteil beträgt über drei Millionen Euro. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Kassen und Sozialhilfeträger tatsächlich in einer Höhe von bis zu neun Millionen Euro finanziell geschädigt wurden.