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11. Februar 2023 | 19:29 Uhr
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Ausschluss aus der Versorgung wäre "kalte Enteignung"

"Fixe Kosten, fehlende Fachkräfte, schwache Belegung: Dieser Cocktail treibt die Heime in existentielle Nöte", sagt Thomas Greiner (Foto), Chef des Arbeitgeberverbands AGVP. Das treffe private Träger genauso wie gemeinnützige. Auch sie seien von Insolvenzen bedroht, wie das Beispiel von "Leben im Alter" aus Bremen zeige. "Antikapitalistischen Tiraden gegen private Pflegeanbieter werden dem Ernst der Lage nicht gerecht", entgegnet Greiner der Gewerkschaft Verdi, die den Ausschluss aus Versorgungsverträgen fordert.

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Thomas Greiner sagt, existenzielle Nöte treffen nicht nur private Anbieter, sondern alle

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"Die Kostenträger bestimmen die Preise im Altenheim", erklärt Greiner im Gespräch mit der Presseagentur EPD. "Wenn mehr als 95 Prozent der Heimplätze belegt sind, schreibt man schwarze Zahlen." Weil aber überall Fachkräfte fehlten, seien viele Heime geringer ausgelastet, trotz verzweifelter Anfragen alter Menschen. "Doch wenn man die Fachkraftquote von 50 Prozent nicht erfüllen kann, muss man die Pflegebedürftigen abweisen."

Diese Probleme hätten alle Einrichtungen. "Auch die gemeinnützigen Pflegeanbieter können sich dauerhafte Verluste nicht leisten und sind von Insolvenzen bedroht. Aktuelles Beispiel ist ein Seniorenheim in Bremen, das über die gemeinnützige Tochterfirma Leben im Alter GmbH dem Diakonieverein Berlin-Zehlendorf gehört."

Die Gewerkschaft Verdi hatte nach den Insolvenzen von Curata und Convivo gar gefordert, private Anbieter von Versorgungsaufträgen auszuschließen. "Bei der stationären Versorgung haben private Träger von Pflegeheimen einen Anteil von etwa 43 Prozent", entgegnet Greiner. "Wenn man die von heute auf morgen von Versorgungsaufträgen ausschließt, wäre das nicht nur eine kalte Enteignung. Es wäre ein unvorstellbares sozialpolitisches Desaster, wenn die privaten Anbieter dicht machen müssen."

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