Bald nur noch Pflege für Reiche möglich?
Die Präsidentin des Pflegerates, Christine Vogler, warnt vor einem Pflegenotstand, weil immer mehr Pflegekräfte fehlten: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, können künftig nur noch Reiche gepflegt werden", sagte sie gegenüber Bild am Sonntag. Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP), teilt die Einschätzung Voglers: "Die Warnungen der Pflegeratspräsidentin sind drastisch, aber zutreffend."
Gudrun Arndt
Christine Vogler warnt in deutlichen Worten vor den Folgen eines Pflegenotstandes
Handlungsbedarf erkennen: WLAN-Zugang wird zur Pflicht
Seit der Corona-Pandemie ist klar, wie wichtig Internetzugang für soziale Kontakte vulnerabler Gruppen ist. Laut MDK (2023) boten nur 63 Prozent der Heime Bewohnern Internet im Zimmer. Bis 2025 soll eine bundesweite Regelung Internet und WLAN in Pflegeheimen verpflichtend machen. Mit Business WiFi von Vodafone steht eine einfache Lösung aus einer Hand bereit. Care vor9
Viele Heime könnten bald niemanden mehr aufnehmen, weil die Pflegekräfte fehlen, so Vogler. Sie warnt vor verheerenden sozialen Auswirkungen des Pflegemangels: "Wer keine Angehörigen hat, die ihm zur Seite stehen, bekommt dann keine Hilfe." Das fange beim Toilettengang an und ende bei der Wundversorgung. Eine Gesellschaft, die nicht mehr pflegen könne, sei keine soziale Gesellschaft mehr. Um Mitarbeiter in der Pflege zu halten und neue zu gewinnen fordert sie eine Lohnsteuerbefreiung für Pflegekräfte, kostenloses Fahren in Bussen und Bahnen sowie mehr Mitspracherecht und Kompetenzen, etwa bei Beratung und Impfung, berichtet die Presse Augsburg.
Greiner vom AGVP stößt ins selbe Horn: "Wo der Mangel herrscht, setzt sich die dickere Brieftasche durch – gepflegt wird, wer es bezahlen kann." Soweit dürfe es nicht kommen. Er fordert Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, zu einem Pflegegipfel einzuladen, bei dem alle Fakten und Lösungsvorschläge ohne Tabus auf den Tisch kommen.