BPA-Präsident fordert Einsatz der Bundeswehr in Pflegeheimen
Ohne zusätzliche Hilfe von der Bundeswehr oder dem Katastrophenschutz sei die Versorgung der Bewohner in der Pflegeeinrichtungen in Gefahr, glaubt Bernd Meurer (Foto), Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA). Auch die großen Heimbetreiber befürchten Personalengpässe durch krankheitsbedingte Ausfälle und Kündigungen wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht.

BPA/Arne Poenert
BPA-Präsident Bernd Meurer will die Bundeswehr im Notfall auch in Pflegeheimen einsetzen
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BPA-Präsident Meurer, der in Rheinland-Pfalz selbst drei Pflegeheime betreibt, nennt die Omikron-Welle als wichtigsten Grund für die drohende Personalnot. "Schon jetzt ist die Personalsituation in der Pflege durch Krankheits- und Quarantänefälle dramatisch", heißt es in einer Pressemeldung des BPA. "Wir brauchen deshalb Notfallpläne mit dem Einsatz von Kräften der Bundeswehr oder aus dem Katastrophenschutz sowie flächendeckend wirksamere Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Omikron-Variante", so Meurer.
Hinzu kommen Befürchtungen, dass wegen der ab 15. März geltenden Impfpflicht im Gesundheitswesen Mitarbeiter den Beruf ganz aufgeben könnten, so Meurer. Die Folge eines Aderlasses beim Personal könnten Aufnahmestopps in den Pflegeeinrichtungen sein. "Aufnahmestopps oder eine Verlegung von Bewohnern in andere Einrichtungen können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen", zitiert die Welt am Sonntag einen Sprecher des größten deutschen Pflegeheimbetreibers Korian. 15 Prozent der Korian-Beschäftigten seien nicht geimpft, beim drittgrößten Anbieter, der Victor's-Gruppe, 13 Prozent. Dort habe man zwar eine mobile Mitarbeiterreserve, gehe aber von deutlichen Personalengpässen aus.