Caritas soll Bewohnern Energiepreispauschale zurückzahlen
Bereits im Dezember hatte die Caritas in Thüringen den Bewohnern ihrer neun Pflegeheime die Energiepreispauschale der Bundesregierung von 300 Euro als "Spende" abgebucht. Pflegekassen und Sozialverbände reagierten mit Unverständnis. Jetzt empört sich auch der Bischof von Thüringen und spricht ein Machtwort.
Den Brief mit Verweis auf die 300 Euro Energiepreispauschale hatte die Caritas-Tochter St. Elisabeth bereits im Dezember an 650 Heimbewohner verschickt. Darin hieß es laut MDR: "Da sie ja bei uns im Haus leben und wir auch mit erheblichen Kostensteigerungen zu kämpfen haben, bitten wir Sie, uns die Pauschale zu überlassen..."
"Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel", reagiert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Auch die Pflegekassen zeigen sich überrascht. Die Pflegesätze seien im vergangen Jahr auf Grund der gestiegenen Energiekosten bereits angehoben worden. Außerdem würden die Einrichtungen mit dem Energieschutzschirm unterstützt.
Gundekar Fürsich, Chef der Caritas-Trägergesellschaft, rechtfertigt die Forderung an die Bewohner. Die Stromkosten hätten sich in manchen Einrichtungen verneunfacht und es sei völlig unklar, wie die Einrichtungen an das Geld kämen. Außerdem seien die 300 Euro eine Spende. Die allerdings hat Fürsich bei den meisten über ein Sepa-Mandat einfach einziehen lassen, meldet der MDR.
Dafür gibt es nun von Bischof Ulrich Neymeyr einen Rüffel. Er kritisiere das Vorgehen der Trägergesellschaft scharf, so der MDR in einer weiteren Meldung. Dies sei mit der Bistumsleitung nicht abgesprochen gewesen. Die Caritas-Tochter werde den Betrag in den nächsten Tagen zurückerstatten.