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14. Juni 2023 | 21:17 Uhr
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Deutschland ist auf kommende Hitzeperioden nicht vorbereitet

Der Klimawandel sorgt für mehr Hitzeperioden in Deutschland, die jedes Jahr tausende Menschen das Leben kosten, belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Besonders gefährdet sind ältere Menschen. Sie zu schützen, stellt Pflegeeinrichtungen vor neue Herausforderungen. Ein Bündnis aus Deutschem Pflegerat, Bundesärztekammer und der Allianz Klimawandel und Gesundheit hat am Mittwoch mit einem Hitzeaktionstag auf die Gefahr hingewiesen. "Deutschland ist darauf nicht vorbereitet", so ihr Fazit.

Hitze Erschöpfung heiße Tage Foto iStock fizkes

Im vergangenen Jahr starben 4.500 Menschen in Deutschland an Hitze

Allein im vergangenen Jahr kam es laut RKI in Deutschland zu 4.500 hitzebedingten Todesfällen. Im Jahr 2018 mit seinem besonders heißen Sommer waren sogar 8.700 Hitzetote zu beklagen. "Obwohl in Zukunft noch längere und intensivere Hitzeperioden drohen, ist Deutschland darauf nicht vorbereitet. Bisher haben nur wenige Kommunen Hitzeaktionspläne eingeführt, und nur selten wurden Gesundheitsberufe beteiligt", kritisieren die Organisatoren des Hitzeaktionstags.

"Machen wir weiter so wie bisher, werden wir die Klimakatastrophe in vollem Ausmaß erleben und parallel dazu auch eine Gesundheitskatastrophe", sagt Jana Luntz, Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerats. Hitzeschutz sei nicht nur Gesundheitsschutz für die Bevölkerung, auch für Pflegebedürftige und deren Pflegende. "Wir müssen endlich ins Handeln kommen."

Hitzeschutz gesetzlich als Pflichtaufgabe verankern

Konkret fordert das Bündnis von der Politik einen Hitzeaktionsplan für Deutschland. Hitzeschutz soll gesetzlich als Pflichtaufgabe auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene verankert werden. Dabei müssten Zuständigkeiten und Kompetenzen klar geregelt sein, auch für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. 

Um einen gesundheitlichen Hitzenotstand festzustellen, müssten verantwortlichen Stellen im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz gemeinsam agieren. Dazu brauche es klare Zuständigkeiten für Warnungen und Verhaltensmaßnahmen, Konzepte und Ressourcen für Schutzmaßnahmen und auch vorbereitende Planspiele und Übungen auf allen Verwaltungsebenen und mit den Akteuren des Katastrophenschutzes.

Gefordert wird zudem ein staatlich finanziertes und unabhängig agierendes Kompetenzzentrum für
gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundesebene. Dies soll das Wissen aus Wissenschaft und Praxis sammeln und die Akteure auf allen Ebenen beraten.

Kälteräume und kostenlose Trinkbrunnen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich auf der Pressekonferenz zum Hitzeaktionstag einsichtig und kündigte in Berlin eine "konzertierte Aktion" mit Vertretern aus der Pflege, den Kommunen, aus der Medizin und der Wissenschaft an. Darunter auch konkrete Maßnahmen wie eine gezielte Ansprache älterer oder pflegebedürftiger Menschen und die Versorgung mit Flüssigkeit, die Einrichtung von Kälteräumen und kostenlose Trinkbrunnen in großen Städten. Der Bund sei zu Investitionen bereit, sagt Lauterbach.

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