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10. September 2024 | 07:00 Uhr
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Gut jede fünfte Pflegekraft geht bis 2034 in Rente

Der DAK-Pflegereport für Mecklenburg-Vorpommern bestätigt wieder einmal: Die Zahl der Berufseinsteiger ist gut, aber es gehen in den nächsten Jahren einfach zu viele Pflegekräfte in Rente. Ohne zusätzliche Ressourcen, etwa durch Pflegekräfte aus dem Ausland, könnten Altenpflege-Unternehmen lediglich Personal ersetzen, sagt Sozialwissenschaftler Thomas Klie, der den Report federführend erarbeitet hat.

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2023 gab es mehr als 25.000 professionell Pflegende in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 5.400 von ihnen erreichen in den nächsten zehn Jahren das Renteneintrittsalter, das sind 21,5 Prozent, etwas weniger als der Bundesdurchschnitt (21,9 Prozent), heißt es im Landespflegereport von Mecklenburg-Vorpommern der Krankenkasse DAK. 

"Wir schätzen, dass in den nächsten 25 Jahren rund 2,3 Millionen Menschen bundesweit mehr als heute auf pflegerische Unterstützung angewiesen sein werden", sagt Studienleiter Thomas Klie. Laut DAK-Landespflegereport schmilzt in Mecklenburg die Arbeitsmarkt-Reserve in der Pflege bis 2030 auf 0,7 Prozent ab, das bedeutet, es werden nur noch einen Überschuss von 192 neuen Kräften geben. In diesem Jahr werden es noch 688 Fachkräfte sein (2,6%). "Wir haben trotz guter Ausbildungszahlen keinen Puffer gegen die berufsdemografischen Dynamiken in der Pflege", sagt Pflegeexperte und Studienleiter Thomas Klie vom Institut AGP Sozialforschung. 

Sind ambulant betreute Wohngemeinschaften Teil der Lösung?  

Was tun? Thomas Klie erwähnt die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte, Sabine Hansen setzt auf die Baby-Boomer. "Die Baby-Boomer sind in der Pflegediskussion das Problem und die Lösung zugleich", sagt die DAK-Landeschefin. "Wir als immer älter werdende Gesellschaft benötigen Modelle geteilter Verantwortung, die intelligente Verschränkungen von professioneller Pflege, informeller Sorge und zivilgesellschaftlicher Initiative ermöglichen – wie etwa in ambulant betreuten Wohngemeinschaften praktiziert", so Hansen weiter.

Hansen fordert bürokratische Abrüstung, sektoren- und professionsübergreifende Kooperations- und Versorgungsformen sowie Planung auf kommunaler Ebene. "Eine Mixtur aus nachberuflicher Erwerbstätigkeit und bürgerschaftlichem Engagement könnte vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Pflegesituation leisten." Laut einer Allensbach-Befragung von 2023 seien in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 53 Prozent der über 40-Jährigen bereit, Nachbarn, Freunde und Bekannte bei Pflegebedürftigkeit regelmäßig im Alltag zu unterstützen – im Bund sind es 55 Prozent. Wichtig seien außerdem flächendeckende Angebote in Hauswirtschaft und Betreuung. 

Kirsten Gaede

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