Insolvente Maro-Genossenschaft braucht vier Millionen
Die Maro-Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen steht auf der Kippe. Das Amtsgericht München hat das Regelinsolvenzverfahren angeordnet und Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta-Kanzlei zum Insolvenzverwalter bestellt. Er versucht derzeit, die Genossenschaft zu retten, doch dazu müssen die rund 2.100 Genossen mehrere Millionen Euro zusammenbringen.
Insolvenzverwalter Willrodt arbeitet derzeit an einem Insolvenzplan, der die nachhaltige und zukunftsfähige Neuaufstellung der Maro ermöglichen soll. Hier hat er nun wichtige erste Schritte absolviert, zudem haben wichtige Geschäftspartner und Banken ihre Unterstützung zugesichert.
"Hierzu gehören die Geschäftsbanken, mit denen wir wichtige und notwendige Punkte, beispielsweise für Refinanzierungslösungen und Bestandskredite, abstimmen konnten." Auch das Feedback von Bürgermeistern, Erbpachtgebern und des Gläubigerausschusses sei positiv.
Der Maro-Aufsichtsrat koordiniert derweil Hilfsangebote von Mitgliedern und Spendern.
Die sind auch nötig. "Wesentlicher und maßgeblicher Bestandteil der angestrebten Lösung ist der Beitrag der Genossen", heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters. "Dieser Beitrag muss laut insolvenzrechtlicher Regelungen in Summe für die Insolvenzgläubiger wirtschaftlich zu einem besseren Ergebnis führen, als ein zugrunde gelegtes Liquidationsszenario." Dafür seien vier bis fünf Millionen Euro nötig, so Willrodt. "Derzeit sind Absichtserklärungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro vorhanden."
Maro wurde 2012 gegründet und hat seither 21 Projekte begonnen. Dazu gehören Mehrgenerationen-Häuser, ambulant betreute Demenz-WGs und Wohnungen. Insgesamt wurden 246 Wohnungen gebaut, einige davon sind noch nicht fertig.
Thomas Hartung