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12. Oktober 2022 | 07:00 Uhr
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Markt für Gesundheitsimmobilien ist trotz Krise stabil

In den ersten drei Quartalen 2022 erreichte der deutsche Markt für Gesundheitsimmobilien ein Transaktionsvolumen von 2,1 Milliarden Euro. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil ausländischer Investoren stieg dabei um neun Prozentpunkte auf 48 Prozent und die Rendite von Pflegeheimen um 0,1 Prozentpunkte auf vier Prozent. Pflegeheime sind als Investitionsobjekt nach wie vor begehrt.

Seniorenresidenz Pflegeheim Altersheim Foto iStock Darko-Art

Die Hälfte der Transaktionen von Gesundheitsimmobilien entfällt auf ausländische Käufer

Das Investoreninteresse an Gesundheitsimmobilien sei weiterhin sehr hoch, meint Dirk Richolt, Head of Operational Real Estate bei CBRE. Größte Herausforderung sei die hohe Inflation. Projektentwicklungen litten vor allem unter den steigenden Baukosten, Betreiber von Pflegeheimen unter den stark gestiegenen Energie- und Personalkosten. Dennoch herrsche weiterhin Angebotsknappheit. "Es bleibt abzuwarten, ob dringend notwendige Neubauprojekte und Modernisierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz finanziert werden können. Viel wird auch davon abhängen, wie die von der Bundesregierung beschlossene Wohngeldreform Pflegebedürftige entlastet", sagt Richolt.

Im Ranking innerhalb der Gesundheitsimmobilien blieben Pflegeheime auch nach dem dritten Quartal klar auf Platz eins. In den ersten neun Monaten des Jahres waren sie für fast die Hälfte des Transaktionsvolumens verantwortlich (49 Prozent) und zeigten sich damit im Marktanteils stabil. Auf Platz zwei folgten Ärztehäuser mit einem Volumen von 461 Millionen Euro (plus sechs Prozentpunkte auf 22 Prozent). Deutliche Einbußen verzeichnete das Betreute Wohnen mit einem Volumen von 460 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang des Marktanteils um fast acht Prozentpunkte auf 22 Prozent.

Stärkste Käufergruppe am Markt waren in den ersten neun Monaten des Jahres mit großem Abstand offene Immobilienfonds und Spezialfonds mit einem Volumen von etwa 1,3 Milliarden Euro. Ihr Anteil stieg um 34 Prozentpunkte auf 64 Prozent.

Der Anstieg des Anteils ausländischer Käufer ist vor allem auf das Engagement französischer Investoren am deutschen Markt zurückzuführen. Mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 500 Millionen Euro stiegen Franzosen mit einem Anteil von 24 Prozent wieder zur größten ausländischen Investorengruppe am Markt auf, nachdem sie in den beiden vergangenen Jahren hierzulande weniger aktiv waren. Der Anteil von Investoren aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg hat sich hingegen mehr als halbiert – auf elf Prozent.

"Angesichts der aktuellen Deal-Pipeline mit zum Teil sehr großvolumigen Portfolien zeichnet sich für das Gesamtjahr 2022 ein Transaktionsvolumen ab, das an die beiden sehr guten Vorjahre anknüpfen, wenn nicht sogar überbieten könnte", sagt Richolt.

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