Mehreinnahmen durch "eingestreute Nachtpflege"
"Eingestreute Nachtpflege" ist Nachtpflege, nur viel unkomplizierter: Der Gast übernachtet spontan im Wohnbereich eines Pflegeheims in einem leerstehenden Zimmer, zusätzliches Personal wird nicht benötigt, dafür winken Mehreinnahmen. Für Angehörige ergeben sich ebenfalls Vorteile: Sie können kurzfristig eine Übernachtung für ihr pflegebedürftiges Familienmitglied buchen. Bisher gibt es erst zwei Einrichtungen mit diesem Angebot. Sie mussten einige bürokratische Hürden überwinden.
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Gerade Menschen mit Demenz werden nachts oft unruhig, weshalb die Nachfrage nach Nachtpflege groß ist
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Ganz so einfach war der Weg dorthin allerdings nicht. Das Landesamt für Pflege verlangte für die eingestreute Nachtpflege die gleichen Voraussetzungen wie für die normale Nachtpflege: einen abgetrennten Bereich und eine zusätzliche Pflegekraft. "Aber wir haben darauf bestanden, es auszuprobieren", sagt Mildner.
Die Bad Neustädter hatten Glück: Sie konnten das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und die Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern von ihrer Idee überzeugen. Ministerium und Pflegekassen wollten das Projekt fördern und so startete im Januar 2023 eine 18-monatige Modellphase, die von der Universität Bayreuth wissenschaftlich begleitet wurde.
In Bayern können jetzt alle Pflegeheime eingestreute Nachtpflege anbieten
Das Projekt ist erfolgreich verlaufen, nun dürfen auch weitere Pflegeheime in Bayern die eingestreute Nachtpflege anbieten. Neben dem DRK-Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt hat sich auch die Otto-und-Anna-Herold-Altersheim-Stiftung in Karlstadt für den beschützenden Bereich an dem Projekt beteiligt.
Für die Angehörigen hat die eingestreute Nachtpflege den Vorteil, dass sie kurzfristig planen können. Die Vorlaufzeit beträgt im günstigsten Fall nur ein bis zwei Tage. Es ist auch möglich, regelmäßig einen bestimmten Wochentag zu buchen. Derzeit sei die Nachfrage noch nicht so groß, sagt Mildner, das Angebot müsse sich erst noch herumsprechen. Der Bedarf ist aber auf jeden Fall da, Angehörigenverbände wie "Wir pflegen" beklagen seit Jahren, dass es viel zu wenig Nachtpflegeangebote gibt.
Kirsten Gaede