Neue Wohnkonzepte statt weiterer Pflegeheime
Die Bedürfnisse der Menschen haben sich verändert. Statt 10 bis 15 Jahre verbringen Senioren immer weniger Zeit im Pflegeheim, die Verweildauer nimmt dramatisch ab. Senioren wollen meist erst dann in ein Pflegeheim, wenn alle anderen Lösungen versagen. Auch deshalb steht die Pflegelandschaft vor einem Umbruch. Die Entwicklung von Quartieren ist eine Lösung.
Wohnprojekte mit ambulanten Angeboten oder Tages- und Nachtpflegeplätzen werden den Bedürfnissen der Menschen besser gerecht, sagen viele Experten. So fordern in München SPD und Grüne, dass diese Entwicklung bei den Planungen berücksichtigt wird, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Sie wollen statt weiterer Pflegeheime mehr Wohnprojekte. Das ganze seniorenpolitische Gesamtkonzept soll überarbeitet werden.
In Leipzig hat sich die Quartierpflege als Vorbild für andere Städte etabliert. Ein Kreis von fünf bis acht festen Nachbarn helfen einem Senioren bei der Grundversorgung. Koordiniert wird die Unterstützung der hilfebedürftigen Menschen von hauptamtlichem Personal.
Nachbarn engagieren sich ehrenamtlich, in Teilzeit oder in Vollzeit, angestellt oder freiberuflich - ganz nach ihren Wünschen und Tätigkeiten, die sie in der Quartierpflege übernehmen. So ist beispielsweise einmal im Monat etwas vorlesen ein Ehrenamt. Regulär entlohnt werden Tätigkeiten wie dreimal in der Woche einkaufen, kochen oder bei der Körperpflege helfen.