Kameruner trotz laufender Pflegeausbildung abgeschoben
Im nördlich von Heilbronn gelegenen Mosbach wurde ein 28-jähriger Kameruner abgeschoben, der im Seniorenzentrum der Johannes-Diakonie eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer absolvierte. Das Karlsruher Regierungspräsidium entgegnete der aufkommenden Kritik, dass der Asylantrag des Mannes bereits vor einem Jahr abgelehnt wurde und eine Helferausbildung ihn nicht schütze.
Die Diakonie als Ausbildungsbetrieb zeigte sich ebenso wie der Mosbacher "Arbeitskreis Asyl" von der Entscheidung betroffen. Der Kameruner hatte sich erst eigenständig um ein Praktikum im Seniorenzentrum bemüht und anschließend die Ausbildung zum Pflegehelfer begonnen. Diese zähle laut einer Sprecherin des Regierungspräsidiums aber nicht als "qualifizierte Berufsausbildung", die ihn vor einer Abschiebung hätte schützen können.
Auch ein Antrag auf Ausbildungsduldung hätte ihn nicht vor der Abschiebung bewahrt. Für die Diakonie ist die Abschiebung des Mannes bitter, wie ein Sprecher betonte: "Im Bereich der Pflege wird überall händeringend Personal gebraucht, und wir sind immer froh, wenn wir jemanden gefunden haben."