Nur eine von 14 ausländischen Pflegekräften in NRW anerkannt
6.166 ausländische Arbeitskräfte aus den Bereichen Gesundheit und Pflege wollten binnen Jahresfrist in Nordrhein-Westfalen ihre Abschlüsse anerkennen lassen, berichtet die Rheinische Post. 384 davon akzeptierte die Zentralen Anerkennungsstelle für Gesundheitsberufe in Münster direkt und 50 weitere nach einer Zusatzprüfung oder Weiterbildung. Das sind zusammen sieben Prozent oder eine von 14.
Die Daten resultieren aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen auf eine Anfrage der SPD-Fraktion. 5.551 Antragsteller kamen demnach aus Nicht-EU-Staaten, die meisten davon aus der Türkei (805), Tunesien (758) und den Philippinnen (514), schreibt das Medienportal BSA Aktuell. 615 EU-Bürger bemühten sich um die Anerkennung, das größte Kontingent kam aus Rumänien (143), dann folgten die Niederlande (100) und Polen (70). Nur 41 Prozent der Anträge seien vollständig gewesen, berichtete das Ministerium.
Thorsten Klute, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, hält die Anerkennung ausländischer Fachabschlüsse in der Pflege für einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Die Zahl der Antragsteller sei nach seiner Auffassung zwar durchaus erfreulich, "aber die Zahl der positiv beschiedenen Fälle ist da doch eher kläglich. Das ist insgesamt viel zu wenig, um auf der Strecke schnell voranzukommen." Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, ist gegenteiliger Auffassung: "Das Ausland kann den deutsche Fachkräftemangel nicht beheben." Er nannte die Zahlen zur Fachkräftegewinnung ernüchternd.