Pflegeinvestor Immac meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an
Die Immac Holding AG, einer der großen Investoren im Bereich Pflegeimmobilien, durchläuft eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Dabei bleibt der Vorstand im Amt. Der Spezialist für Investments in Pflegeheime, Seniorenresidenzen und Kliniken hat bis Ende April 2026 Zeit, einen Sanierungsplan zu erarbeiten. Das Unternehmen betont, dass es zum Zeitpunkt der Antragstellung auf Insolvenz in Eigenverwaltung Ende Oktober nicht zahlungsunfähig war.
Jens Schünemann
Die Immac Group, zu der die Holding gehört und die 1997 gegründet wurde, hat bisher über zwei Milliarden Euro in Bestands- und Neubauimmobilien investiert. Bei den Objekten handelt es sich überwiegend um Investitionen für Spezial- und Publikumsfonds. Als Gründe für die Insolvenz nennt die Holding die Corona-Pandemie, die Zinswende, die Inflation und die gestiegenen Baukosten. "Dies hatte zur Folge, dass Projekte aus der Zeit vor den Veränderungen nicht realisiert werden konnten", heißt es bei Immac.
Auch die Nachfrage auf dem Kapitalanlagemarkt sei infolge von "Marktverunsicherung" rückläufig gewesen, so die Holding. Zur Verunsicherung habe beigetragen, dass es 2023 und 2024 mehr Pflegeheiminsolvenzen als in den Jahren zuvor gab. Davon war in diesem Frühjahr auch die Immac betroffen. Damals meldete der Betreiber der 2022 von Immac gekauften Residenz am Harrl in Bad Eilsen (Niedersachsen) Insolvenz an.
Der Hamburger Rechtsanwalt Stefan Denkhaus wird den Sanierungsprozess als Sachwalter überwachen. Das Eigenverwaltungsverfahren umfasst ausschließlich die Immac Holding; andere Gesellschaften der Gruppe sind nicht betroffen, betont das Unternehmen.
Kirsten Gaede