Regierung wirbt um Pflegekräfte aus Brasilien und Mexiko
"Du kannst dir hier in Deutschland die Arbeit aussuchen, du kannst schauen, wo du am liebsten arbeiten willst, sagt Silva Farías, die eine Vermittlungsagentur für Pflegekräfte aus Brasilien betreibt und zuvor selbst im Klinikum Darmstadt im Operationssaal gearbeitet hat. In Brasilien sei die Konkurrenz riesig und selbst "Menschen, die fünf Jahre studiert und manchmal einen Master und sogar einen Doktor haben", bekämen keinen Job, erzählt sie im Gespräch mit der Deutschen Welle.
DRACO® Muster kostenfrei bestellen und testen
Möchtest du unsere Wundauflagen auf Herz und Nieren testen? Sehr gerne! Bestelle ganz einfach kostenfreie Muster in unterschiedlichen Größen und aus verschiedenen Produktkategorien, wie z. B. den DracoSuperabsorber in 10 x 10 cm oder 10 x 20 cm. Jetzt kostenfrei bestellen
Es sieht nach einer Win-win-Situation für Brasilien und Deutschland aus. Im Juni reisen Außenministerin Annalena Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil nach Brasilien und wollen dort um Pflegekräfte werben. Man zeigt sich aufmerksam: "Wir werden sehr sensibel vorgehen, damit wir keinem Land die Arbeitskräfte nehmen, die es selber braucht", sagte Heil in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Kritische Töne schlägt der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, an: "Der Mangel an Pflegekräften ist zuallererst ein innerdeutsches Problem. Das werden auch die wenigen zusätzlichen hundert brasilianischen Pflegerinnen und Pfleger nicht lösen." Durch die Bundesagentur für Arbeit wurden im letzten Jahr nur 656 ausländische Pflegekräfte nach Deutschland vermittelt, die meisten aus den Philippinen.
Die Gefahr, dass Mexiko unter der Auswanderung von Pflegekräften leiden könnte, sieht der mexikanische Chirurg Xavier Tello nicht: "Die Mexikaner sind sehr heimatverbunden, nach Deutschland mit einer neuen, schwierigen Sprache auszuwandern, wäre für sie ein Kulturschock und ist für sie die allerletzte Option. Interessanterweise wird das hierzulande auch bislang nicht als große Karrieremöglichkeit mit einem sehr guten Gehalt gehandelt."