Rummelsberger Diakonie fordert "New Deal" für die Pflege
"Es geht eben nicht mehr, dass wir wie immer an den Symptomen herumdoktern und ein kleines Reförmchen nach dem anderen anschieben", sagt Karl Schulz, Vorstand der Rummelsberger Diakonie. Im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (EPD) fordert er den großen Wurf, eine richtige Strukturreform. Um das Ausmaß der Aufgabe zu beschreiben, zieht er den Vergleich mit dem New Deal, der Wirtschafts- und Sozialreform der 30er Jahre in den USA. Alle Beteiligten müssten sich an einen Tisch setzen.

Rummelsberger Diakonie
Karl Schulz meint, in der Pflege sei es bereits fünf nach zwölf
Für den Bereich Altenpflege gebe es bereits gute und differenzierte Vorschläge für die Zukunft. Man müsse jetzt endlich den Mut zur Veränderung haben, sagt Schulz dem EPD. Er beklagt hingegen, dass nichts geschehe. Jeder ziehe sich in sein Schneckenhaus zurück und deute auf den anderen. Dabei klaffen Anforderungen und die Ausstattung, um diese zu erreichen weit auseinander. Dem Einwand, dass eine Strukturreform, die vielleicht wehtue, ein Jahr vor der Landtagswahl in Bayern eher unwahrscheinlich sei, lässt Schulz aufgrund der Notlage nicht gelten: "Wir Träger sind mit unseren Möglichkeiten nahezu am Ende."
Die Rummelsberger Diakonie hat rund 6.200 Mitarbeiter. Zur Rummelsberger Gruppe gehören ambulante und stationäre Dienste der Jugend-, Eingliederungs- und Altenhilfe sowie Schulen und Ausbildungsstätten. Täglich nutzen rund 13.500 Menschen die diakonisch-sozialen Angebote der Rummelsberger.