Seniorenheim Gärtner bei Bielefeld geht in die Insolvenz
Das Seniorenheim Familie Gärtner im nordrhein-westfälischen Rahden hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Amtsgericht Bielefeld ordnete am 19. Januar 2024 die vorläufige Verwaltung über das Vermögen des Pflegedienstleisters an und bestellte Frank Schorisch von der Kanzlei Pluta zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der Geschäftsbetrieb des Pflegeheims soll im vollen Umfang weitergeführt werden.
Die Betreuung der derzeit 72 Bewohner sei weiterhin sichergestellt, so Schorisch in einer Mitteilung. Das Seniorenheim verfügt über eine Kapazität von 84 Heimplätzen sowie 12 Tagespflegeplätzen und beschäftigt 70 Mitarbeiter. Die Preußisch Ströher Service GmbH, die als Dienstleister für das Heim tätig ist und Küchen- und Catering-Service anbietet, ist ebenfalls insolvent. Dort sind 25 Mitarbeiter tätig. Die Gehälter beider Unternehmen sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.
Grund für den Insolvenzantrag sei die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts der hohen Kostensteigerungen. Zusätzlich belaste der Fachkräftemangel. "In den kommenden Tagen verschaffen wir uns einen Überblick über die finanzielle Lage. Wir werden sämtliche Optionen prüfen, um das Seniorenheim zu erhalten", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Beide Unternehmen hätten frühzeitig Insolvenzanträge gestellt, um die Sanierungschancen zu wahren.
"Die wirtschaftliche Lage ist sicherlich nicht einfach, aber unser Geschäftsbetrieb geht weiter und wir hoffen, dass wir gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter eine zukunftsfähige Lösung für unser Seniorenheim finden werden", sagt die geschäftsführende Gesellschafterin Gudrun Maldaner. "Die Belegungszahlen nehmen aktuell auch wieder zu. Das stimmt mich zuversichtlich." Sie betreibt das Pflegeheim in zweiter Generation.
Thomas Hartung