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4. März 2025 | 07:00 Uhr
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Start der Telematik in der Pflege bis Juli nicht zu schaffen

Die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum 1. Juli 2025 alle Leistungserbringer an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen sind, "ist illusorisch", sagt Wolfgang Voßkamp vom Bundesverband ambulanter Dienste und stationärer Einrichtungen (BAD). Aktueller Anlass für die pessimistische Einschätzung sind Zahlen, nach denen noch rund 27.000 Pflegeeinrichtungen eine SMC-B beantragt haben und über 34.000 Pflegeeinrichtungen noch an den Fachdienst KIM angeschlossen werden müssen.

In wenigen Monaten sollen rund 36.000 ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen an die TI angeschlossen sein. Bisher haben jedoch nicht ganz 12.000 Einrichtungen – rund 33 Prozent – eine SMC-B beantragt, aber noch nicht erhalten. Bei der Anbindung an den E-Mail-Dienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) sind die Zahlen mit rund 2.000 vergebenen KIM-Adressen noch geringer.

In einer Umfrage des Bundesverbandes Gesundheits-IT (BVITG) und der Opta Data Gruppe gaben 200 von 251 (80%) der befragten Einrichtungen an, dass ihnen vor allem Schulungen, Anleitungen und Service für den TI-Anschluss fehlen.

"Die Umfrage hat unseren Eindruck bestätigt, dass die Anbindung der Pflege an die Telematikinfrastruktur nicht mit-, sondern nebenher gedacht wird. Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Pflegeeinrichtungen derzeit stehen, ist das nicht verwunderlich. Hier müssen die Einrichtungen dringend besser informiert und auch praktisch bei der Umsetzung unterstützt werden", sagt BVITG-Geschäftsführerin Melanie Wendling.

"Größtes Hindernis für die Einrichtungen ist die anhaltende Unzuverlässigkeit"  

Wolfgang Voßkamp vom BAD kommentiert: "Das größte Hindernis für die Einrichtungen, sich anschließen zu lassen, ist die anhaltende Unzuverlässigkeit. Bisher ist noch keine einzige Implementierung der Fachdienste fristgerecht erfolgt. In der täglichen Beratung wird deutlich, dass niemand an die vorgegebenen Starttermine glaubt und sich die meisten Einrichtungen deshalb nicht trauen, Investitionen zu tätigen." Der BAD hatte bereits 2024 angeboten, alle Termine so weit zu verschieben, dass sie eingehalten werden können.

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