Ende 2023 waren 281.000 Personen in den Pflegeeinrichtungen Nordrhein-Westfalens beschäftigt und somit fast 1.600 Personen oder 0,6 Prozent weniger als bei der Erhebung durch das Statistische Landesamt zwei Jahre zuvor. Dies ist der erste Rückgang seit Einführung der Pflegestatistik im Jahr 1999. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist hingegen von 2021 auf 2023 gestiegen: Ambulante Pflegedienste betreuten 2,1 Prozent mehr Pflegebedürftige als 2021; in den Pflegeheimen waren es 1,3 Prozent mehr.

Das Pflegeheim Haus am Park in der südlich von Stuttgart gelegenen Gemeinde Bisingen erweitert sein Angebot um einen ambulanten Pflegedienst. Ein anfangs dreiköpfiges Team von Pflegefachkräften wird Bisingen und die Ortsteile Steinhofen, Thanheim, Wessingen, Zimmern, Balingen-Engstlatt und Grosselfingen pflegerisch und hauswirtschaftlich versorgen. Das Haus am Park ist eine Einrichtung mit 48 Pflegeplätzen und 30 Apartments für Seniorenwohnen. Wohlfahrtswerk

Tagespflegn und Pflegedienste aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die Lust haben, an einem wissenschaftlich begleiteten Gesundheitsprojekt teilzunehmen, können sich auf der Website www.health4care.de registrieren und bewerben. Es handelt sich bei "Health4care – gesunde Lebenswelt Pflege" um ein Modellprojekt des Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (Dip) und der Krankenkasse Barmer. Acht Praxispartner werden insgesamt gebraucht, wichtig ist, dass sie sozialleistungsrechtlich anerkannt sind. 

Das Evangelische Altenzentrum Lünen der Diakonie Ruhr übernimmt den Häuslichen Pflegedienst H. Müller. Die bisherige Inhaberin des Pflegedienstes Lydia Müller (rechts) beendet aus Altersgründen ihre unternehmerische Tätigkeit, sie ist 69. Fast alle ihrer 40 Mitarbeiter sind nun bei der Diakonie unter Vertrag. Auch für die Kunden des Pflegedienstes H. Müller ändert sich kaum etwas. Die beiden Einrichtungen arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen, sagt Dirk Kreimeyer vom Ev. Altenzentrum Lünen (links). Diakonie Ruhr

Die Caritas Rhein-Erft in Rheinland-Pfalz hat zwei Apps eingeführt, mit denen sie die Mitarbeiter der Pflegedienste entlasten möchte. Die App "Snap Home" erleichtert die Kommunikation zwischen Pflegedienst, Pflegebedürftigen und Angehörigen – und vereinfacht die Koordination im Team, sagt Einrichtungsleitung Tamara Riem (Foto links). Eine weitere App "Snap Mia" macht Dienstpläne jederzeit zugänglich. In diesem Jahr steht eine weitere digitale Innovation an: die Dokumentation mit Spracherkennung.

Pflegekräfte in Niedersachsen erhalten ab Januar 2025 über zehn Prozent mehr Gehalt. Die Landesarbeitsgemeinschaft der privaten Pflegeverbände warnt vor Insolvenzen in der ambulanten Pflege. Grund ist die geringe Refinanzierung durch die Kassen, die nur vier Prozent der höheren Personalkosten übernehmen wollen. Die Verbände fordern eine vollständige Kostenübernahme der vorgeschriebenen Gehaltssteigerungen, um Insolvenzen und eine Verschlechterung der Versorgung zu verhindern. Häusliche Pflege

Die Diakonie Weiden übernimmt im bayerischen Speichersdorf ab 2025 die Trägerschaft der Tagespflege und des Pflegedienstes vom Verein "Ambulante Station". Der ehrenamtliche Vorstand fühle sich durch Auflagen und Bürokratie überfordert und könne die Trägerschaft nicht mehr stemmen, heißt es. Trotz angespannter Finanzen und Vorfinanzierungsproblemen laufe der Betrieb gut: Die Ambulante Station betreut 106 Gepflegte, die Einrichtungen sind größtenteils ausgelastet. Der Verein sucht nun dringend neue Vorstandsmitglieder. Mainwelle

Die Unternehmensgruppe Lebensbaum aus Lindlar in Nordrhein-Westfalen übernimmt zum 1. Januar den Pflegeanbieter APBV in Reichshof-Eckenhagen und erweitert damit ihr Portfolio. Die Übernahme umfasst 70 Mitarbeiter, eine Demenz-WG und einen ambulanten Pflegedienst. Lebensbaum, familiengeführt seit 25 Jahren, betreibt nun insgesamt sechs ambulante Pflegedienste, sieben Tagespflegen und sechs Wohngruppen im Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis. Pflegemarkt

Bisher haben Teilzeitkräfte Überstundenzuschläge nahezu überall nur bei Überschreiten der regulären Vollbeschäftigten-Wochenarbeitszeit erhalten. Doch das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat nun entschieden: Sie haben denselben Anspruch auf Überstundenzuschläge wie Vollzeitkräfte. Wie sehr trifft diese Entscheidung die Arbeitgeber? Care vor9 hat einen kommunalen, einen privaten und einen konfessionellen Trägerverband um ein Statement gebeten.

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat eine deutlich höhere Vergütung für die häusliche Pflegehilfe und die häusliche Krankenpflege durch die Pflegekassen erreicht. Nach langen Verhandlungen steigen die Stundensätze zum 1. Januar teilweise um 30 Prozent. "Damit wird nun auch die Grundlage dafür geschaffen, die flächendeckende Versorgung und Struktur, insbesondere im ländlichen Raum, aufrechterhalten zu können", sagt BRK-Präsidentin Angelika Schorer. Die Fortsetzung der bisherigen Finanzierung hätte zu einem folgenschweren Rückzug der ambulanten Dienste im Freistaat Bayern geführt. BRK