Verdi trommelt für Petition gegen kirchliches Arbeitsrecht
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat mit einer Petition einen neuen Versuch gestartet, die Sonderrechte im kirchlichen Arbeitsrecht zu kippen. Immerhin schränkt dies die persönlichen Freiheiten der Beschäftigten ein. Und das sind viele: Allein in den Unternehmen der Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie sind laut Verdi 1,4 Millionen Menschen beschäftigt.
"Schluss mit Diskriminierung wegen privater Eintscheidungen" ist eines der Hauptargumente, mit denen Verdi für die Petition gegen kirchliche Sonderrechte Unterstützer sucht. Sie richtet sich an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sowie die Bundestagsabgeordneten von SPD, Grünen und FDP. Bislang haben 5.700 Menschen die Petitition "Gleiches Recht für kirchlich Beschäftigte" unterschrieben. 30.000 sind notwendig, um die Petition einreichen zu können. Dafür hat Verdi noch vier Monate Zeit.
Testimonials auch aus der Pflege sollen weitere Unterstützer überzeugen. Ilka Steck, Pflegerin bei der Evangelischen Heimstiftung, begründet ihre Unterschrift zur Petition so: "Gleiche Arbeit, aber weniger Rechte. Und für diejenigen, die nicht in der Kirche sind, heißt es: Arbeiten ja – Interessenvertretung nein, Finde den Fehler!"
Pflegeassistent Daniel Zander aus Ingelheim meint: "Wir machen dieselbe Arbeit wie in weltlichen Betrieben. Dasher ist ganz klar: Wir haben die gleichen Rechte verdient. Denn wir sind keine Beschäftigte zweiter Klasse." Und Sarah Bader, die beim Diakonischen Werk in Leipzig gearbeitet hat und jetzt bei einem kommunalen Träger tätig ist, sagt: "Wir alle versuchen, unseren Beruf mit Herz und Empathie auszuüben. Da ist es völlig egal, wen wir lieben, welche Familienform wir wählen oder ob wir an die Dogmen der Kirche glauben."