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11. Dezember 2025 | 07:00 Uhr
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Diakonie Schweinfurt will Ambiente-Care unterstützen

In Bad Kissingen hat sich die Krise im Ambiente Care Parkwohnstift wegen ausbleibender Gehälter so zugespitzt, dass jetzt das Diakonische Werk Schweinfurt anbietet, Bewohner in seinen Einrichtungen unterzubringen. Das hat Vorstand Carsten Bräumer (Foto) auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bekanntgegeben. Am Ambiente-Care-Standort Unna bei Dortmund, wo es für den gestrigen Mittwoch Streikdrohungen gab, sollen sich viele Pflegekräfte krankgemeldet haben.

Vorstand Carsten Bräumer und der Diakonie-Verwaltungsrat haben eine mögliche Verlegung der Bewohner mit der Heimaufsicht abgestimmt  

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Handlungsbedarf erkennen: WLAN-Zugang wird zur Pflicht

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"Angesichts der sich zuspitzenden Versorgungskrise beim privaten Pflegeanbieter Ambiente Care übernimmt das Diakonische Werk Schweinfurt kurzfristig Verantwortung", sagte Bräumer auf der Pressekonferenz am Mittwoch. Der Vorstand und Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes hätten das umgehend nach Bekanntwerden der Verhältnisse in Abstimmung mit der Heimaufsicht entschieden. Gut zehn Ambiente-Care-Bewohner könnten in das Theresienstift Bad Kissingen, ins Wilhelm-Löhe-Haus Schweinfurt und ins Pflegezentrum Maininsel in Schweinfurt verlegt werden.

Der Pflegeanbieter Ambiente Care, der sich bisher kaum öffentlich über seine Krise geäußert hat, nahm ebenfalls zu den Vorgängen in Bad Kissingen Stellung: Hintergrund der möglichen Bewohner-Verlegungen sei "ein außergewöhnlich hoher Krankenstand unter den Beschäftigten, der kurzfristig nicht durch eigene Kräfte kompensiert werden konnte". Leider verfüge man über keine Schwester- oder Partnereinrichtungen in der Nähe, um "personelle Ausfälle aus eigenen Ressourcen" abfedern zu können. 

Ambiente Care: "Großteil der Mitarbeitenden in Unna ist zum Dienst erschienen"  

Auch am Ambiente-Care-Standort Unna hat sich inzwischen die Heimaufsicht eingeschaltet, berichtet der Hellweger Anzeiger (Abo). Die Mitarbeiter hatten einen Streik für Mittwoch angekündigt. Viele sollen sich tatsächlich krankgemeldet haben, sodass nur zwei Kollegen für zwei Wohnbereiche vor Ort waren.

Ambiente Care widerspricht der Darstellung: "Ein Großteil der Mitarbeitenden ist regulär zum Dienst erschienen. Die Mitarbeitenden sind sich ihrer Verantwortung bewusst, und die sichere und zuverlässige Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner hat nach wie vor oberste Priorität", heißt es aus der Unternehmenszentrale in Hannover. Im Übrigen stehe man "in enger Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht in Unna, die sich heute Morgen persönlich vor Ort ein Bild von der Situation gemacht hat".  

Kirsten Gaede

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