Versorgungslücke wird trotz neuer Pflegeheime größer
Der Saldo von neuen stationären Pflegeplätzen und Schließungen fällt laut dem Datendienstleister Pflegemarkt.com zwar in diesem Jahr bislang positiv aus. Die Analysten halten dies aber für zu wenig und sehen die Versorgungslücke in der stationären Pflege immer größer werden. Auch die Prognose für die kommenden Jahre verheiße nichts Gutes.
Nützliche Downloads (Formulare, Broschüren etc.) für die Pflege
Im praktischen Downloadbereich von DRACO® kannst du kostenfrei Formulare, Broschüren und Lernmaterialien ganz einfach herunterladen. Zum Beispiel einen Patientenüberleitungsbogen, das Wundkompendium oder eine Übersicht zur Dekubitus Klassifizierung. Jetzt kostenfrei entdecken
Im laufenden Jahr sind laut Pflegemarkt.com bislang 4.479 neue vollstationäre Pflegeplätze entstanden, doch parallel dazu gingen 1.345 Plätze durch Schließungen verloren. Nach Abzug der Schließungen sind also bereinigt nur 3.134 neue vollstationäre Plätze entstanden, rechnet Analyst Stefan Meißner vor. Nötig seien hingegen 10.000 zusätzliche Pflegeplätze pro Jahr.
Betrachte man die einzelnen Bundesländer, so hätten vor allem Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern in den vergangenen Jahren viele neue Plätze geschaffen. Doch auch hier zeigten sich vermehrt Schließungen, insbesondere in Bayern, Berlin und Hamburg, so Pflegemarkt.com. Steigende Kosten für Energie, Zinsen und der Fachkräftemangel würden Investoren und Betreiber abschrecken, neuer Versorgungsplätze zu schaffen.
Die Prognose für die kommenden Jahre sei besorgniserregend, so Datenanalyst Meißner. Mit einer erwarteten Zunahme der Pflegebedürftigen von fünf Millionen Ende 2021 auf etwa 6,8 Millionen im Jahr 2055 sei ein Bedarf von 100.000 vollstationären Plätzen bis 2030 vorhergesagt. Angesichts der aktuellen Entwicklung werde diese Nachfragesteigerung nicht gedeckt werden können. Selbst das Wachstum in der ambulanten Pflege werde die entstehende Lücke nicht schließen können.
Pascal Brückmann