Zeitarbeitsfirmen wehren sich mit Gutachten gegen Verbot
Ein Verbot der Zeitarbeit in der Pflege könnte die Branche tausende weitere Fachkräfte kosten. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der Wirtschaft (IW) aufgrund einer Umfrage unter 4.000 Zeitarbeitskräften in der Pflege und im Gesundheitswesen. Ohne die Leiharbeit würden sie sich einen anderen Job suchen, so das Fazit der Studie, die von Zeitarbeitsverbänden in Auftrag gegeben wurde.
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Die beiden IW-Ökonomen Holger Schäfer und Oliver Stettes sollten herausfinden, welche Folgen ein diskutiertes Verbot der Leiharbeit in der Pflege haben würde. Ihre Rechnung kommt auf 21.000 Fachkräfte, die der Alten- und Krankenpflege durch ein Verbot verloren gehen könnten, berichtet die Welt.
Nur 18 Prozent der 4.000 Befragten würden bei einem Verbot der Leiharbeit als Arbeitnehmer in die Stammbelegschaft ihrer Einsatzbetriebe wechseln. Eine Mehrheit von 55 Prozent sagte, sie würden in einen anderen Tätigkeitsbereich wechseln, elf Prozent ihre Erwerbstätigkeit ganz aufgeben. Ein Verbot der Leiharbeit hätte demnach eine Verschärfung des Fachkräftemangels zur Folge.
Es sei auch keineswegs so, dass die Zeitarbeitsfirmen gezielt Abwerbung von festangestellten Beschäftigten betreiben würden, sagen die Autoren der Studie. "Tatsächlich zeigen sich Belege für Abwerbeversuche eher vonseiten der Pflegeeinrichtungen: 60 Prozent der Zeitarbeitnehmer haben ein Übernahmeangebot eines Einsatzbetriebes erhalten", heißt es in dem Papier.