Digitales Daddeln hält Senioren fit
Seit einigen Wochen nutzt der Diakonieverband Brackwede in Bielefeld den Care Table. Dabei handelt es sich um einen rollbaren 43-Zoll-Touchscreen, auf dem die Senioren spielen können. Wobei das Gerät viel mehr bietet als "nur" spielen, beispielsweise Mandalas ausmalen, Tiergeräusche erkennen oder Glühwürmchen einsammeln, was die Bewohner zu Bewegung anregen soll. Der 103-jährige Reinhard Grotz (Foto) beantwortet besonders gern knifflige Fragen und freut sich immer auf das Schachspiel.
"Das Gerät wird von den Bewohnern in der Regel sehr gut angenommen", sagt Sandra Lahlou, Leiterin Betreuung und Begleitender Dienst im Johann-Heermann-Haus. Care Table kann an das Leistungsvermögen der Senioren angepasst werden, zum Beispiel beim Gedächtnistraining. Beim Sprichwörter erraten wird der Anfang eines Sprichworts vorgegeben und die Spieler können aus vier Alternativen die korrekte Fortsetzung wählen.
Höhere Aktivität durch den Care Table
"Wir erleben einen positiven Effekt auf die psychosoziale Gesundheit", sagt die Ergotherapeutin Sarah Eisner. "Außerdem stärkt das gemeinsame Spielen und Malen das Gemeinschaftsgefühl." Mit dem Care Table verhielten sich die Bewohner aktiver und führten Bewegungen aus, die sie allein auf ihrem Zimmer nicht umsetzen würden.
Persönliche Betreuung bleibt wichtig
Trotz aller technischen Möglichkeiten bleiben die persönliche Betreuung und das Gespräch wichtig. Der Care Table wird vor allem bei der Gruppenarbeit eingesetzt. "Meine Kolleginnen und Kollegen sind alle begeistert", sagt Sarah Eisner. "Wir ziehen neue Anregungen aus dem Gerät." Praktisch sei laut Sandra Lahlou auch, dass viele Materialen schon vorhanden seien, zum Beispiel für ein Quiz. Zudem sei das Gerät groß und robust, "man kann also nichts kaputt machen".