Tägliche News für das Management von Pflege und Wohnen im Alter

13. März 2025 | 07:00 Uhr
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Einarbeitung wie im Bilderbuch

Das hat fast jeder schon einmal am ersten Tag im neuen Job erlebt: Man dackelt eigenbrötlerischen Kollegen hinterher, zieht ihnen jede Info mühsam aus der Nase. Das kommt im der Diakonie Stiftung Salem in Minden nicht mehr vor: Dort gibt es seit gut einem Jahr ein viertägiges systematisches Onboarding aller neuen Mitarbeiter des Bereichs Altenpflege.

Die neuen Mitarbeiter sind von dem viertägigen Onboarding begeistert und erzählen ihren alten Kollegen davon  

Es hängt doch sehr vom Zufall ab, ob ein neuer Mitarbeiter gut ins Unternehmen eingeführt wird oder nicht. "Und da Kollege Zufall immer ein schlechter Kollege ist, haben wir uns entschieden das Onboarding systematisch anzugehen", sagt Carsten Wöhler, der den Geschäftsbereich Pflege & Leben bei der Diakonie Stiftung Salem leitet. Seit Januar 2024 findet zu Beginn eines jeden Monats ein viertägiges Onboarding statt, sofern es neue Mitarbeiter gibt. Alle neuen Kollegen sitzen dann gemeinsam im Seminarraum, egal, ob sie aus der stationären oder ambulanten Pflege, der Betreuung, der Verwaltung oder der Hauswirtschaft kommen. Da lernen sie dann unter anderem:

  • wie sie sich am Rechner anmelden
  • wie sie mit der Dokumentation und anderen Software-Programmen umgehen
  • was die wesentlichen Protagonisten des Unternehmens ihnen mit auf den Weg geben möchten: der QM-Beauftragte, der Personaler, der IT-Leiter, der Kinästhetik-Lehrer, die Akademieleitung
  • wie sie als Pflegekraft mit dem Fortbildungstool "Super Nurse" umgehen
  • wie sie Urlaub beantragen, sich krankmelden etc.
  • wie man sich seine Gehaltsabrechnung und Lohnsteuerkarte runterlädt  

Auch die vielen Pflichtfortbildungen, etwa zum Brandschutz und zur Arbeitssicherheit absolvieren die Neuen schon während des Onboardings.   

"Die vier offiziellen Einführungstage haben auch den schönen Nebeneffekt, dass sich die neuen Kollegen untereinander kennenlernen und vielleicht sogar in Kontakt bleiben. So schwinden möglicherweise auch die Barrieren zwischen den Häusern allmählich", sagt Wöhler.     

Onboarding kommt bei Bewerbern gut an

Das Onboarding entlastet auch die Einrichtungsleitungen. "Die finden es gut, wenn die neuen Mitarbeiter technisch schon eingearbeitet sind und über das ganze Basiswissen verfügen. Das loben wirklich alle." Einige Aufgaben müssen die Einrichtungsleitungen natürlich nach wie vor übernehmen: den Rundgang durchs Haus, die Erklärung, wie es mit der Dienstkleidung funktioniert etc.

Und die neuen Kollegen? Die sagen alle, sie hätten so etwas noch nicht erlebt und tragen diese erfreuliche Botschaft weiter. So glaubt Wöhler denn auch, dass die Bewerbungen seit einem Jahr mehr geworden sind, "und man sich die neuen Kollegen schon mal aussuchen kann".     

Kirsten Gaede

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