Eine Matte, die fit macht und das Sturzrisiko senkt
Geschlossene Schuhe, Gehhilfen, eine Umgebung frei von Stolperfallen – das sind die Basics, doch zu einer guten Sturzprophylaxe gehört mehr: Eine Mobilisation, die Muskelkraft, Gleichgewicht sowie Gedächtnis trainiert und weit über die gewohnten fünf Schritte zur Toilette hinausgeht. Mit einer speziellen Gangmatte können Einrichtungen eine solche Mobilisation relativ unkompliziert bewerkstelligen.

Agaplesion
Betreuungskräfte können nach einer Schulung Bewohner gut beim Training begleiten
Die HDV-Seniorenzentren in Hessen empfehlen eine Gangmatte, die nach ihrem Hersteller G-Weg benannt ist. Sie ist besonders geeignet für hochbetagte und neurologisch Erkrankte. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie eine grüne Wiese mit Kopfsteinpflaster. Dazu gibt es 98 Methodik- und Übungskarten, die farblich nach Schwierigkeitsgraden gegliedert sind.
Wer auf der Matte geht, muss sich nicht nur aufs Gehen konzentrieren: Er ist gezwungen, seine Aufmerksamkeit auf weitere Aufgaben zu richten. So werden Doppelbelastungen simuliert. Das ist ausdrücklich so gewollt. "Denn die Fähigkeit, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, lässt im Alter nach. Somit werden immer körperliche und kognitive Ressourcen gleichermaßen gestärkt. Diese Fähigkeit ist im Alltag besonders wichtig, damit Stresssituationen gemeistert werden können und nicht jede visuelle oder optische Ablenkung gleich zu einem Sturz führt", heißt es beim HDV, der zum Agaplesion-Konzern gehört.
Training auf der G-Weg kann Stürze reduzieren
Die Übungskarten orientieren sich an alltagsnahen Bewegungsabläufen. Der Hersteller schult Betreuungskräfte und Therapeuten darin, mit den Bewohnern das Bewegungsprogramm zu durchlaufen. Die Fortbildungen sind von der „Registrierungsstelle beruflich Pflegender RbP“ anerkannt.
Eine Studie des Sportmedizinischen Instituts der Universität Paderborn, so der Hersteller, belege eine deutliche Reduktion von Stürzen durch regelmäßiges Training mit G-Weg. Auch die Deutsche Sporthochschule Köln hat die Methodik in das Standardwerk "Trainingstherapie in der Rehabilitation" aufgenommen.
Die HDV plant, die Zusammenarbeit mit G-Weg weiter auszubauen.