Perfektes Beispiel für Prävention im Pflegeheim
Während die Politik ganz allmählich die Prävention im Alter intensiver ins Visier nimmt, macht die Diakonie Wolfsburg Nägel mit Köpfen. Sie hat in ihrer Seniorenresidenz Hasselbachtal einen Fitnessraum eingerichtet. Uns wie's aussieht, werden die Geräte dort nicht stillstehen: Bei der Eröffnung standen die Senioren Schlange, um immer in Zehnergruppen den Raum zu besichtigen. Lieselotte Fiebich und Ulrich Günter (Foto), beide um die 90, haben sich schon nach wenigen Tagen in die Geräte einweisen lassen.
Diakonie Wolfsburg/Bettina Enßlen
Lieselotte Fiebich und Ulrich Günter, Mieter in der Seniorenresidenz, haben Rudergerät, Ergometer, Crosstrainer und Laufband schon ausprobiert
Die Idee für einen Fitnessraum in der Senioren-Residenz Hasselbachtal hatte Geschäftsführer Ralf-Werner Günther. In der Eröffnungsrede sagte er zu den Bewohnern und Mietern: "Wir geben Ihnen ab jetzt mit dem neuen Fitnessraum hier die Möglichkeit, Ihren Geist und Ihren Körper zu ertüchtigen." Damit spielte er auf die Sentenz des römischen Dichters Juvenal an: "Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei."
Zum Beweis, dass Sport Wunder wirken kann, erzählte die Trainerin und Sportwissenschaftlerin Lina Klingenberg von einem 82-Jährigen, der nach zwei Kniegelenks-Operationen zunächst nur 300 Meter zu Fuß bewältigen konnte. Nach einer dreiwöchigen Reha und regelmäßigem Training konnte er sich dann auf eine Strecke von zwei Kilometern steigern.
Die Mieter und Bewohner der Senioren-Residenz Hasselbachtal können den Fitnessraum ohne Zusatzgebühren nutzen. Vor dem ersten Training müssen eine Nutzungsordnung unterzeichnet und eine Einweisung durchlaufen.