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28. Januar 2024 | 13:15 Uhr
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Ev. Heimstiftung testet soziale Roboter in der Praxis

Die Evangelische Heimstiftung hat zwei soziale Navel-Roboter erworben, die nun in zwei Einrichtungen in Mannheim und Albershausen östlich von Stuttgart zum Einsatz kommen. Eine Befragung zeigt, dass die Mitarbeiter dem neuen "Kollegen" mit Offenheit und positiven Erwartungen begegnen. Das Ziel ist nicht die Entlastung des Pflegepersonals, sondern die Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner. Nun soll getestet werden, ob die Roboter die Erwartungen erfüllen können.

Navel sozialer Roboter Foto Navel Robotics.png

Der soziale Navel ist jetzt in zwei Pflegeeinrichtung der Evangelischen Heimstiftung im Einsatz

Navel ist ein 70 Zentimeter großer und acht Kilogramm schwerer Roboter. Er ähnelt einem kleinen Jungen mit großen Augen und hat eine Mütze auf. Navel nutzt Künstliche Intelligenz und Chat GPT, um mit Menschen zu interagieren. Er kann sich unterhalten, auf Stimmungen reagieren, Dinge merken und dazulernen.

Die beiden Navel-Roboter der Evangelischen Heimstiftung sind seit einigen Wochen in den Alltagsbegleitungen im Mannheimer Seniorenzentrum Rheinauer Tor und im Haus im Wiesengrund in Albershausen im Einsatz. Sie werden von sogenannten Paten begleitet, die Navel im Hintergrund bedienen und reflektieren, wie der Roboter im Alltag eines Pflegeheims eingesetzt werden kann.

Die meisten Mitarbeiter haben keine Bedenken

Vorangegangene Befragungen zeigen, dass Führungskräfte und Mitarbeiter der beiden Einrichtungen offen und positiv gegenüber sozialer Robotik eingestellt sind. Jeder zweite glaubt, dass soziale Robotik in der Pflege an Bedeutung gewinnen und den Pflegeberuf attraktiver machen kann. Ein Drittel der Befragten ist überzeugt, dass Navel positive Gefühle bei den Bewohnern auslösen wird. Das Alter scheint keinen nennenswerten Einfluss auf die Einstellung zur Robotik zu haben. Drei von vier Mitarbeitern haben keine Bedenken, dass soziale Roboter wie Navel die Menschen in der Pflege ersetzen könnten. Die Befragten erwarten den Nutzen eher im Bereich Spaß und Unterhaltung und weniger in der Entlastung der Mitarbeiter.

Die Heimstiftung begleitet das Projekt wissenschaftlich. "Der Nutzen von sozialen oder digitalen Innovationen bemisst sich daran, ob sie die Lebensqualität unserer Kunden erhöhen: Verbessert eine App die Teilhabe? Erhöht ein Sensor die Sicherheit?""sagt Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider." Dies soll geklärt werden. "Wir sind überzeugt, dass wir Social Robotik künftig auch in der Pflege und Betreuung einsetzen werden."

Thomas Hartung

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