Neun von zehn Deutschen fürchten Zunahme von Vereinsamung
Laut einer repräsentativen Umfrage des Malteser Hilfsdienstes glauben neun von zehn Deutschen, dass der Anteil der Menschen, die sich einsam fühlen, in den kommenden Jahren zunehmen wird. Besonders betroffen sind alte Menschen und solche mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Einen Grund für diese Entwicklung sehen die Befragten in den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Durch Lockdowns ist die Zahl derer, die sich einsamer als zuvor fühlten, gestiegen, jeder Dritte (31%) ist mittlerweile betroffen. Am stärksten Menschen über 65 Jahren (80%), Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (77%) und Alleinlebende, also auch die Klientel von Pflegeeinrichtungen und Seniorenwohnanlagen.
Auch die Bundesregierung nimmt sich der Thematik an, wie von Care vor9 vor rund einem Monat berichtete, und hat eine nationale Einsamkeitsstrategie entwickelt, die allerdings den Bereich von Pflegeheimen größtenteils ausspart.
Insofern sieht die Caritas die Regierung im Zugzwang. "Eine Einsamkeitsstrategie muss mehr sein als die Erhebung von Daten für ein Einsamkeitsbarometer. Zu messen, wie und wo Einsamkeit zunimmt, ist nur dann zielführend, wenn wirksam Ressourcen in ihre Bekämpfung gesteckt werden", kritisiert der Caritasverband.