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3. Juli 2023 | 07:00 Uhr
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Was Mitarbeiter gegen Gewalt in der Pflege tun können

Das Präventionsprojekt "Pflege in Bayern: gesund und gewaltfrei" ist zu Ende gegangen. 40 stationäre Einrichtungen in Bayern beteiligten sich von 2020 bis 2023. Ziele des Projekts waren gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in Pflegeheimen und Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Demütigungen und Gewalt. Vereinfacht lautet das Ergebnis: bessere Arbeitsbedingungen erzeugen weniger Stress, heben die Stimmung und führen zu weniger Gewalt.

Frau Gewalt Prävention Stopp iStock gpointstudio.jpg

In Bayern ist ein Projekt zur Prävention gegen Gewalt in der Pflege zu Ende gegangen

Denn die Stimmung im Team wirkt sich auch auf die gesamte Stimmung in der Einrichtung aus und kann zu weiterem Stress und Unmut sowie Auseinandersetzungen führen. Besonders herausfordernd ist es, wenn es um Demenzerkrankte geht. 

Der in Bayern erprobte Ansatz zeigt Wege zu einem integrierten Präventionsansatz, der Belastungen der Mitarbeiter ebenso bearbeitet wie er auf einen Schutz der Bewohner abzielt. Die teilnehmenden Einrichtungen erhielten systematisch Unterstützung in der Gewaltprävention. Ihnen wurde ein Prozessbegleiter zur Seite gestellt, der gemeinsam mit den Beschäftigten, Angehörigen und der Heimleitung schaute, wo es die größten Probleme in Sachen Gewalt gibt und wo Unterstützung benötigt wird. Die Einrichtungen wählten dann geeignete Maßnahmen selbst aus. Coaches unterstützen sie in der Umsetzung. 

Besonders stark nachgefragt waren "Gewaltfreie Kommunikation", "Umgang mit herausforderndem Verhalten" und "Achtsamkeits- und Entspannungstraining". Bei Deeskalationstrainings lernen die Mitarbeiter zum Beispiel, wie sie aufgeladene Situationen und aggressive Stimmungen entschärfen können - im Umgang mit den alten Menschen wie im Team. Besonders wirksam ist Gewaltprävention, wenn sie ein gutes Miteinander nicht nur zwischen Pflegekräften und alten Menschen erreicht, sondern auch innerhalb des Teams. Wie man erfolgreich mit herausforderndem Verhalten umgeht, wurde ebenso gelehrt und eingeübt wie Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen aufzeigt. 

Insgesamt wurden an den Arbeitsplätzen gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen geschaffen, die Mitarbeiter vor Überforderung, entwürdigendem Verhalten und vor Demütigungen schützen. Gleichzeitig wurden dadurch die im Heim lebenden Menschen vor entwürdigenden Handlungen und Gewalt geschützt. 

Gut angenommen wurde ein Methodenkoffer, der aus guten Erfahrungen, Methoden, Interventionen und Maßnahmen in der Gewaltprävention besteht. Er ist auf der Internetpräsenz gesund-gewaltfrei.bayern des Projekts zu finden.

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