Insolvente AWO Wesel gibt ein Seniorenzentrum auf
Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der AWO Wesel wurde am 1. Juni offiziell eröffnet. Während der Geschäftsbetrieb stabil läuft, sieht der Sanierungsplan die Schließung einzelner Angebote vor. Dazu zählen unter anderem der ambulante Pflegedienst und das Willi-Brandt-Haus in Moers. Die übrigen drei Seniorenzentren und zwei Tagespflegen sollen weitergeführt werden. Ende August sollen die Gläubiger über den Sanierungsplan entscheiden.

AWO Wesel
Das Willy-Brandt-Haus in Moers fällt der Sanierung der AWO Wesel zum Opfer
Die AWO Wesel betreibt rund 100 Einrichtungen – von der Seniorenberatung bis zur Kindertagesstätte – und beschäftigt 1.200 Mitarbeiter. In Zusammenarbeit mit den Sanierungsexperten von BDO Legal hat Vorstand Jochen Gottke alle Geschäftsbereiche auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüft. Nicht alle Einrichtungen lassen sich halten.
Das Seniorenzentrum Willi-Brandt-Haus in Moers mit 119 Plätzen in der stationären Pflege soll nicht weiter von der AWO betrieben werden. Derzeit sucht die AWO mögliche Übernehmer, die die Einrichtung fortführen möchten. Die übrigen drei Seniorenzentren sowie zwei Tagespflegen sollen erhalten bleiben. Der ambulante Pflegedienst in Moers wurde hingegen bereits aufgegeben. Auch die mobile Pflege in Wesel steht vor dem Aus.
Die Gläubiger sollen Ende August über den Sanierungsplan abstimmen. Der vom Gericht bestellte Sachwalter Markus Kier von Piepenburg Rechtsanwälte unterstützt den eingeschlagenen Kurs. Ziel bleibt die wirtschaftliche Stabilisierung und der Erhalt der AWO Wesel als sozialer Träger im Kreis.