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26. Mai 2025 | 13:00 Uhr
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100.000 Euro Außenstände durch Sozialamt-Bürokratie

68 Prozent der Träger berichten von Außenständen bei den Sozialämtern, bei gut jeder dritten Einrichtung beträgt die Summe über 100.000 Euro. Das hat eine gemeinsame Befragung der konfessionellen Trägerverbände Devap und VKAD ergeben. Die beiden Interessenvertretungen fordern nun eine Vorfinanzierung der Sozialhilfeleistungen mindestens in Höhe von 75 Prozent. Es ist zu erwarten, dass das Bundesgesundheitsministerium (BMG) sich zu der Forderung äußert.

 42 Prozent aller Bewohner brauchen Sozialhilfe und müssen sich mit der Bürokratie der Ämter auseinandersetzen     

Der Verband katholische Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (Devap) haben die Umfrage schließlich auf Initiative des BMG in Angriff genommen. Teilgenommen haben 92 Träger mit 211 Einrichtungen, die 19.172 Pflegebedürftige versorgen. Die Befragung konzentriert sich ganz auf das Problem der Außenstände bei den Sozialämtern. Es fließen auch Zahlen ein, die die Bewohner als Antragsteller der Sozialhilfe betreffen.

Pro Bewohner liegen die Außenstände oft über 10.000 Euro  

Über 8.000 Bewohner, also rund 42 Prozent, haben laut Umfrage einen Sozialhilfeantrag gestellt. Davon sind 32 Prozent von langen Wartezeiten betroffen. Bei fast allen dauert es sechs Monate und länger, bis sie einen positiven Bescheid erhalten – auch zwölf Monate seien keine Seltenheit, heißt es bei Devap und VKAD. Bei 60 Prozent der von langen Wartezeiten betroffenen Bewohner liegen die Außenstände bei über 10.000 Euro. "Hier entstehen finanzielle Löcher, die kleinere Träger kaum stemmen können. Wir sprechen hier nicht über ein paar Euro, sondern schnell über fünfstellige Beträge pro Bewohner", sagt der Devap-Vorsitzende Wilfried Wesemann. 

Neben Entbürokratisierung und Digitalisierung der Antragsabläufe fordern die beiden Verbände eine Vorfinanzierung der Sozialhilfeleistungen mindestens in Höhe von 75 Prozent der Ausgaben sowie ein nachgelagertes Prüfverfahren. Sie planen ihre Forderungen direkt ans BMG heranzutragen –  "mit der klaren Erwartung, dass bundesweit endlich strukturelle Verbesserungen umgesetzt werden", heißt es bei Devap und VKAD. 

Die Ergebnisse der Umfrage "Bearbeitung von Anträgen auf Hilfe zur Pflege und deren Auswirkungen auf die Träger stationärer Pflegeeinrichtungen" steht zum Download auf den Websites von Devap und VKAD bereit.  

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