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24. August 2022 | 07:00 Uhr
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AOK warnt vor hohem Burnout-Risiko in der Pflege

Psychische Erkrankungen im Zusammenhang mit Burnout traten 2021 in Pflegeberufen fast doppelt so häufig auf wie in allen anderen Berufsgruppen. Das ermittelte die AOK bei einer Auswertung von Daten zur Arbeitsunfähigkeit von 682.000 AOK-versicherten Beschäftigten in Pflegeberufen. Das Burnout-Risiko steige zwar mit zunehmendem Alter, sei aber auch bei den unter 30-Jährigen schon vergleichsweise hoch.

Burnout Pflegekraft Foto iStock Hector Pertuz

Das Burnout-Risiko ist in der Pflege deutlich höher als in anderen Berufen

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"Dies unterstreicht, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessert werden müssen", sagt Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

Seit Jahren zeigten Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), dass psychische und psychosomatische Erkrankungen beim Pflegepersonal zunehmen. Laut Ergebnissen des WIdO-Fehlzeiten-Reports stieg die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in der Pflege, einschließlich Burnout, im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 6,2 Tage je AOK-Mitglied an und lag damit erneut weit über dem Durchschnitt aller Berufe (3,4 Tage). Erkrankungen im Zusammenhang mit der Diagnose Burnout verursachten bei Pflegekräften im vergangenen Jahr im Schnitt 28,2 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 AOK-Mitglieder, deutlich mehr als in anderen Berufen mit 14,2 Tagen.

Über alle Krankheitsarten hinweg lag nach dem Fehlzeiten-Report die Anzahl der durchschnittlichen Ausfalltage je AOK-Mitglied in der Pflege im Jahr 2021 mit 26,2 Tagen um ein Drittel höher als bei allen AOK-versicherten Beschäftigten (19,7 Tage) und erreichte ein neues Rekordniveau. Selbst wenn die spezifische Alters- und Geschlechtsstruktur der Beschäftigten in der Pflege berücksichtig werde, liegen die durchschnittlichen Ausfalltage immer noch um 27 Prozent höher.

"Damit nicht noch mehr Pflegefachpersonen zu Patienten werden, braucht es etwas, was andere Gesundheitsberufe längst haben, nämlich Wertschätzung und Anerkennung für das, was die Menschen in der Pflege Tag für Tag leisten", sagt Reimann. Dabei könne sich diese Wertschätzung auf unterschiedliche Art und Weise zeigen: etwa durch bessere Bezahlung, mehr Personal, größere Handlungsfreiheiten, mehr Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder mehr Mitbestimmung. Hier habe sich in den zurückliegenden Monaten einiges bewegt: Das Personalbemessungssystem in vollstationären Pflegeeinrichtungen biete die Chance, die Pflegearbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Die gesetzlich vorgeschriebene Bindung der Zulassung an Tarifverträge oder an tarifähnliche Entlohnung schaffe Anreize für bessere Bezahlung.

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