CDU-Politiker und Pflegeexperte Erwin Rüddel gestorben
Der CDU-Politiker und Pflegeexperte Erwin Rüddel (Foto) ist am Montag im Alter von 69 Jahren unerwartet gestorben. Von 2009 bis zu seinem Tod war er Abgeordneter im Bundestag, wo er durchgehend den Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen in Rheinland-Pfalz vertrat. Rüddel saß drei Jahre dem Gesundheitsausschuss vor, vier Jahre war der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Pflegepolitik. Vor seiner Zeit als Abgeordneter arbeitete er als Geschäftsführer der Senioren-Residenz Bad Arolsen.

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Erwin Rüddel war ein Gegner der Generalistik
Rüddel schaltete sich immer wieder in pflegepolitische Diskussionen ein und war ein Gegner der generalistischen Pflegeausbildung. Die Online-Plattform The Pioneer zitierte ihn im Mai 2024 im Zusammenhang mit dem Fünf-Punkte-Plan des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) mit den Worten: "Die Generalistik ist gescheitert. Wir brauchen wieder Flexibilität und Differenzierung."
Anfang 2018 löste Rüddel Empörung bei Pflegekräften aus, als er auf Twitter (heute X) schrieb, die Politik sollte konsequent handeln, die Pflegenden wiederum sollten anfangen, gut über ihren Beruf zu sprechen: "Dann kommen viele wieder in die Pflege zurück und es beginnen #gutezeitenfürgutepflege".
"Pflegekammer Rheinland-Pfalz verliert eine kritische und geschätzte Stimme"
Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz schreibt zu seinem Tod: "Über viele Jahrzehnte hat Erwin Rüddel als Gesundheitspolitiker das politische Geschehen in der Pflege auf der Bundesebene mitgestaltet. Schon vor der eigentlichen Gründung hat er sich sehr für die berufsständige Selbstverwaltung in der Pflege in Pflegekammern interessiert. Die Pflegekammer Rheinland-Pfalz verliert eine kritische und geschätzte Stimme", sagt Kammerpräsident Markus Mai.
Kirsten Gaede